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Carmenère a.k.a Grand Vidure

Weltweit gesehen, erlebt die Carmenère (a.k.a. Grand Vidure) seit einigen Jahren ein erstaunliches Comeback. Ursprünglich stammt die karminrote – daher auch der Name – Rebsorte aus dem Bordeaux, wo sie vor allem im Médoc weit verbreitet war. Heute ist sie an der Gironde allerdings kaum noch zu finden. Stattdessen ist sie Mitte des 19. Jahrhunderts nach Südamerika ausgewandert und dort seitdem insbesondere in Chile heimisch.

Dort entstehen aus ihr meist tiefviolette, körperreiche Weine, die sich durch von Beginn an seidige Tannine und eine komplexe Aromatik auszeichnen. Die variiert stark mit dem Reifegrad. Nicht völlig ausgereift, dominieren diffus - pfeffrige und Kräuter - Noten, darunter liegt eine meist verhaltene rote Beerenfrucht. Mit völliger Reife kommt die Frucht in den Vordergrund, wechsel t zu Brombeere und Blaubeere, das diffus - pfeffrige weicht klarem schwarzen Pfeffer, dazu kommen Noten von Schokolade, Tabak und manchmal auch Soja - Soße. Die Säure nimmt mit zunehmender Reife stark ab.

Carmenère gilt als spät reifend, zudem als ausgesproch en anfällig für das — > Verrieseln und damit als höchst unsicher im Ertrag. Trotzdem war sie im Médoc noch im 18. Jahrhundert sehr beliebt und bildete – so, wie heute — > Cabernet Sauvignon und — > Merlot – zusammen mit dem — > Cabernet Franc das Traumpaar, das d en legendären Ruf der Weine der Region schon damals geprägt hat. Neben den unsicheren Erträgen war es aber vor allem ihre Anfälligkeit für Wurzelkrankheiten – allen voran den Befall durch die Reblaus – die sie dann aus ihrer angestammten Heimat Frankreich vertrieben hat. So gesehen ist natürlich auch ihre zweite Heimat Chile kein Zufall. Denn die besonderen Bedingungen dort haben dafür gesorgt, dass die sonst weltweit gefürchtete — > Reblaus in Chile keinen Rüssel in den Boden gesteckt hat. Chile gilt bis heute als weitestgehend reblausfrei.

Lange Zeit hielt man die Carmènere dort allerdings für Merlot. Auch mit Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Gros Cabernet wird sie bis heute gern verwechselt. DNA - Untersuchungen konnten dann allerdings klären, dass nicht wenige der „chilenischen Merlots“ in Wahrheit Carmènere - Reben waren. Zudem belegen diese Studien, dass die Ähnlichkeit zum Cabernet Franc nicht zufällig besteht, sondern einfach nur die Tatsache widerspiegelt, dass es bei ihm um einen stolzen Elternteil der Carmènere handelt. Zweiter Elternteil der als natürliche Kreuzung entstandenen Verbindung war vermutlich der Gros Cabernet.

In Chile wächst Carmenère inzwischen auf insgesamt 10.500 Hektar, unter Cabernet Gernischt – einem ihrer Synonyme – ist die in China angebaute Fläche mit 11.300 Hektar sogar noch größer. Weltweit sind es inzwischen 22.500 Hektar, mit stark steigender Tendenz. Allein zwischen 2010 und 2016 (alle Zahlen von dann) hat sich die Anbaufläche annähernd verdoppelt.