Weine aus Rioja

In den 90er tobte in Rioja ein Streit über die Zukunft und Richtung dieses berühmten Weines. Einige wenige, wie Vina Tondonia oder la Rioja Alta, behielten den klassischen Stil mit langer Fasslagerung bei, viele gingen den Weg ins moderne Lager mit Barriqueausbau und dichter, konzentrierter Frucht. Hohe Punktbewertungen und damit so wichtige Märkte wie Asien und USA, waren ihnen sicher.

Das Pendel schlägt langsam wieder zurück und Alvaros Weine schaffen den Spagat zwischen „old“ und „new school“ ziemlich gut und vor allem mit beeindruckender Präzision. Rioja ist an einem Wendepunkt in seiner Geschichte und gleichzeitig in seiner größten Krise. Die Region ist vielleicht am meisten für ihre großen Barriquekeller bekannt, in denen tausende von Fässer und Flaschen stapeln. seit einigen Jahren vollzieht sich in der Rioja ein echter Mentalitätswandel. Ein wachsender Teil der jüngeren und nachrückenden Winzergeneration, nimmt den Weinberg in den Mittelpunkt, keltert Lagen- und Ortsweine, setzt voll auf Qualität und agiert im Keller deutlich flexibler und freier. Statt neuer Barriques kommen häufig gebrauchte Holzfässer unterschiedlicher Größen zum Einsatz, manchmal auch Beton oder Tonamphoren. Zudem wird die Weinbereitung stärker dem Charakter des Jahrgangs angepasst: Je nachdem wie die Trauben ausfallen, werden bei der Gärung mal mehr, mal weniger oder keine Rappen an ihnen belassen.
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