Nicht ganz 12.000 Hektar Rebfläche gibt es hier zurzeit. Mit – immer noch – leicht fallender Tendenz. Im Gegensatz zum Rest Österreichs sind hier die roten Sorten in der Mehrheit: Blaufränkisch rulez, dicht gefolgt vom Zweigelt, der hier zuweilen auch Rotburger genannt wird. Klar, wir sind ja auch im Burgenland. Stolze 40 % der Fläche des Gebiets sind mit den beiden autochthonen Österreichern bestockt. Vor allem ganz im Süden, in der DAC Eisenberg findet der Blaufränkisch einzigartige Bedingungen. Der Name der Unterregion gibt schon den entscheidenden Hinweis: Die stark eisenhaltigen Lehmböden hier verleihen dem Pinot Noir des Ostens eine unverwechselbare Mineralität. Rechnet man alle roten Rebsorten zusammen, also auch den St. Laurent und internationale Klassiker wie Merlot, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir, kommt man auf stolze 55 % Rote.
Die speziellen Bedingungen um den Neusiedlersee herum begünstigen die andere große Spezialität des Burgenlands: frucht- und edelsüße Weine. Vom See ausgehender Nebel sorgt für ideale Bedingungen für die Botrytis. Jede Menge Beeren- und Trockenbeerenauslesen sind das Resultat. Die bekannteste Variante des Edelsüßen, der Ruster Ausbruch, wird hier seit dem 16. Jahrhundert vinifiziert. Und hat seit 2020 als kleine, direkt am See gelegene Enklave der deutlich größeren Region Leithaberg eine eigene DAC.
Aber auch trockene Weiße haben im Burgenland ihre Heimat. Den Bronzeplatz auf dem Siegertreppchen der Rebsorten hat mit dem ur-österreichischen Grünen Veltliner nochmal eine autochthone Rebsorte inne – und auch Platz vier wird von einem Rebsorten-Local gehalten: dem Welschriesling (der übrigens genetisch gesehen mit seinem Namensvetter nicht das Geringste zu tun hat). Erst auf Platz 5 findet sich dann eine internationale Sorte: der Chardonnay. Der liefert – so, wie auch der Weißburgunder – vor allem auf dem Kalk- und Schieferböden der Osthänge des Leithagebirges komplexe, tiefgründige und langlebige trockene Weißweine von Weltklasse.
So, wie in ganz Österreich, finden sich auch im Burgenland von Jahr zu Jahr mehr und mehr Weingüter, die sich dem Vin naturel verschrieben haben, also Weinmachen mit „wenig Technik, viel Instinkt“, wie es ein bekannter Vin-Naturel-Winzer bezeichnet. Bei Rebsorten wie dem Furmint oder Ausbautechniken wie der Tonamphore macht sich dann nicht selten die Nähe zum südosteuropäischen Weinbau deutlich bemerkbar.
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