WIR ÜBER UNS

„Wein muss zu mir sprechen und Soul haben“

Seit 2012 sind Master Sommelier Hendrik Thoma und Sommelière Bianca Ganson privat und im Onlinehandel „Wein am Limit“ das Powerpaar für feine Weine. Ein Gesprächsportrait über die letzte Flasche auf Erden, das Ende der Klugscheißerei und ein Neustart ohne Namedropping.

Q: Morgen wäre euer letzter Tag auf Erden. Welche Flasche würdet ihr heute noch trinken?    

 

BG: Natürlich Chateau Rayas. Es ist einfach einer der geilsten Weine, die ich je getrunken habe. Vielschichtig, aufregend, lang. Unbedingt eine Magnum. 


HT: 1945er Mouton-Rothschild. Eigentlich ist die Flasche auch egal. Ich möchte sie auf jeden Fall mit Bianca trinken! Der Mensch oder eine Situation machen einen Wein besonders.    


 Q: Bianca, welche Rebsorte wäre Hendrik? Hendrik, welche wäre Bianca?    


HT: Bianca ist ganz klar Grenache. Pinot Noir des Südens. Sehr vielschichtig, viel Feuer, intensiv und impulsiv.   


BG: Hendrik ist Chardonnay. Anpassungsfähig und charakterstark. Hendrik holt alle ab!      

 

Q: Wart ihr bei der Namensfindung besoffen?   


HT: Der südafrikanische Kultwinzer Eben Sadie hat mich dazu inspiriert. Er war Partner in einem Weingut im spanischen Priorat namens „Terroir al Limit“. Es war wie eine Erleuchtung- „genau das ist es“, dachte ich. Ich habe seine Botschaft aufgenommen und wollte sie mit „Wein am Limit“ in den Handel bringen. Das Wort „Limit“ nimmt Bezug auf die Begrenzung der Produktion durch den natürlichen Rahmen und der daraus resultierenden Verfügbarkeit. Besondere Weine stammen von besonderen Orten mit meistens krassen Bedingungen und sind nicht beliebig skalierbar.


Q: Wofür steht ihr?   

BG: Handgemachte Weine, die Ecken und Kanten haben und von einer Frische umgeben sind. Keine verholzten, schweren Blockbuster. Wir lieben die Eleganz. Der Wein muss zu mir sprechen und „Soul“ haben. Das kann man schmecken.  

HT: Wir wollten mit unserer Idee den Weinhandel bereichern! Das Meiste da draußen ist rein kaufmännisch gesteuert. Wir machen Vieles anders, vor allem selektiver. Es geht mir darum, Menschen für das zu begeistern, was wir tun und wie wir das tun. Die Auswahl auf dem deutschen Markt ist riesig. Bei unserer Art des Weinhandels steht zwar der Wein als Produkt im Mittelpunkt. Aber das Wichtigste sind die Menschen drumherum. Bindung zwischen uns und den Kunden, Austausch, Vertrauen. Unsere Kommunikation soll keine Einbahnstraße sein. Die Weinwelt verändert sich gerade rasant, wir behalten unseren Kurs und bleiben bei unserem Wertekompass. Der fußt auf folgenden Säulen. Kommunikation auf Augenhöhe, Spaß am Produkt, Fairness im Umgang und kompromisslos bei der Auswahl unseres Sortiments.   


Q: Was treibt euch an?   

BG: Leidenschaft, Abwechslung und Wertschätzung. Wir handeln mit Produkten, die wir lieben und selbst auch trinken- im Gegensatz zu manch anderen. Alles andere ist nicht glaubwürdig.   


HT: Ich empfinde meinen Job als ein Privileg. Es ist eigentlich kein Job, sondern ich durfte meine Leidenschaft zum Beruf machen. Ich tue das, was ich am besten kann und was ich liebe. Die Wertschätzung für die Menschen, die Wein produzieren, erfüllt mich. Darunter sind Winzer mit Vision, die auch gestandene Handwerker sind und ihr Metier beherrschen. Im Grunde sind wir eine Künstleragentur mit 70 verschiedenen Protagonisten aus der ganzen Welt.    

 

 Q: Handel im Wandel. Wie schafft ihr das? 

 
HT: Die Welt ist selektiver geworden. Es wird weniger, dafür ausgesuchter getrunken. Die Leute haben keine Lust auf Klugscheißerei. Sie wollen an der Entstehung der Weine teilhaben und Hintergründe erfahren. Früher war das Weingeschäft mit Distanz belegt, im Luxussegment Namedropping angesagt. Wir haben „Hidden Champions“ im Sortiment, auf die wir große Stücke halten. Manche von ihnen sind im Laufe der Zeit berühmt geworden. Da lagen wir mit unserer Nase früh richtig, und wir haben auf sie gesetzt, als sie niemand kannte. Das macht mich stolz. 


BG: Die meisten Weine werden im Discounter gekauft. Wir sprechen mit unserem Angebot eine kleine Gruppe von Menschen an, die Wert auf spezielle Weine legen. Wein ist erklärungsbedürftig. Und unsere Kunden haben nicht nur Interesse am Getränk, sondern wollen Geschichte und Geschichten erfahren über Winzer, die Region, den Boden und vieles mehr. Sie genießen Wein auf eine besondere Art und Weise. Wer uns anruft und fragt, bekommt eine persönliche Antwort mit Expertise - eines unserer USPs.