2023 OM Pinot Noir

Zwischen Himmel und Erde
Der malerische Weinberg, der die Trauben für den Om Pinot Noir liefert, befindet sich in Hemel-en-Aarde-Ridge. Ein malerischer Ort in 300 Meter Höhe und nur 12 km Luftlinie vom Meer entfernt. Er wurde 2006 bepflanzt und wird nicht bewässert. Dieser friedliche Ort liegt Jessica sehr am Herzen. Der Boden ist eine Mischung aus ‚Bokkevold Shale‘ – Schiefer mit Granit – und Sandstein mit einem hohen Tonanteil. Das Lesegut wurde in drei Durchgängen aus zwei Parzellen, die 100 Meter auseinander liegen, geerntet. Laut Jessica war der Jahrgang ausgezeichnet mit idealen Bedingungen für Fruchtansatz und Reife. Sie beschreibt ihn insgesamt als späten Jahrgang, der Traubenmaterial mit hoher phenolischer Reife bei gleichzeitig niedrigen Alkoholwerten hervorgebracht hat. Die Trauben werden von Hand gelesen und sortiert. Lediglich 14% werden als Ganztrauben weiterverarbeitet, der Rest wird entrappt. Nach dreitägiger Kaltmazeration vergärt die Maische spontan für acht Tage mit anschließender malolaktischer Gärung. Der Ausbau erfolgt für 10 Monate in zu 25% neuen 225l Barriques von Meyrieux und Tremeaux mit neutralem bzw. leichtem Toasting.

Umami Bomber
Kaum zu glauben, dass der 23er erst Jessicas sechster Jahrgang dieses fantastischen Weines ist. Die Abgeklärtheit, Ruhe und Ausgeglichenheit in diesem Stoff sucht mancher sein ganzes Leben lang. In der intensiven, rotfruchtigen Nase finden sich Gewürze und Fynbos, südafrikanische Wildkräuter, die vergleichbar sind mit der ätherischen Garriguenote des Mittelmeers. Am Gaumen knackig trocken mit zupackenden und ultrafeinen Gerbstoffen. Wie allerfeinstes Schmiergelpapier. Anfänglich zeigt der Om Pinot Noir vor allem viel von seinem fruchtigen Charakter. Mit Luft und Zeit kommt die würzig-erdige Komponente immer mehr durch. Er entwickelt im Geschmack eine faszinierende und zugleich fesselnde Umami-Qualität. Mit mehr Flaschenreife wird die deutlich präsenter. Ein Wein, von dem man sich ein paar Flaschen mehr in den Keller legen sollte. Om symbolisiert das Konzept der universellen Schöpfung und ist ein Synonym für das Wort Frieden. Möge dieser Wein den Frieden weitertragen, den sein Entstehungsort ausstrahlt.

Langstreckenläufer
Mit einem kleinen Chill, bei ca. 16 C° und in Burgundergläsern serviert entfaltet sich der Wein am besten. Wer mag dekantiert ihn vorher 2 Stunden. Die Entwicklung im Glas zu beobachten hat allerdings seinen ganz eigenen Reiz. Ein „Perfect match“ zur Taube mit gebratenen Waldpilzen oder alternativ einer Parmigiana di Melanzane. Jetzt bis 2040 trinken.