2023 NOM Pinot Noir

Joint Venture
Das erste Mal kelterte Jessica diesen Wein 2015 aus Traubenmaterial, das sie von ihrem Freund und Mentor Peter-Allan Finlayson bekam. Mittlerweile gehört ihr die 2008 bepflanzte Parzelle am Kaaimansgat. Dieser 700 Meter hoch gelegene Weinberg im Elandskloof Tal ist von hohen, im Winter schneebedeckten Bergen umgeben und bietet mit seinem moderaten Klima perfekte Voraussetzungen für Pinot Noir. Der ‘Bokkevold Shale’ genannte Boden besteht aus Schiefer mit einem signifikanten Anteil Granit im Oberboden und viel Ton.
Laut Jessica war der Jahrgang ausgezeichnet mit idealen Bedingungen für Fruchtansatz und Reife. Sie beschreibt ihn insgesamt als späten Jahrgang, der Traubenmaterial mit hoher phenolischer Reife bei gleichzeitig niedrigen Alkoholwerten hervorgebracht hat.
Die Trauben werden von Hand gelesen und sortiert. Lediglich 12% werden als Ganztrauben weiterverarbeitet, der Rest wird entrappt. Nach dreitägiger Kaltmazeration vergärt die Maische spontan für acht Tage mit anschließender malolaktischer Gärung. Der Ausbau erfolgt für 10 Monate in zu 25% neuen 225l Barriques von Meyrieux und Tremeaux mit neutralem bzw. leichtem Toasting.
 
Mystischer Göttersaft
Jessica beschreibt den Weinberg als Ort mystischer Schönheit. Sie benannte den Wein nach einer Zulu Göttin für Landwirtschaft und Fruchtbarkeit sowie dem Xhosa Wort für Dankbarkeit „nombulelo“. Konzentrierte Nase mit Aromen roten und dunklen Beeren, das Holz hält sich unterstützend im Hintergrund. Die für die Lage typische Orangenschalennote bringt zusätzliche Spannung. Am Gaumen intensiv und anmutig zugleich, Balance ist das Stichwort. Noch eleganter als der Vorgängerjahrgang. Seidige, nicht zu grobe Tannine sorgen mit der belebenden Säure für enorme Spannung und ein Gefühl von Schwerelosigkeit. Eher mineralisch kühl, mit erdigem Geschmack. Der Druck der südlichen Hemisphäre macht sich bemerkbar. Alles ist mit viel Feingefühl und Verstand aufeinander abgestimmt. Köstlich, köstlich, köstlich! Einer Göttin würdig.
 
Köstlicher Dinnerstoff
mit einem kleinen Chill, bei ca. 16 C° und in Burgundergläsern serviert entfaltet sich der Wein am besten. Wer mag, der dekantiert ihn vorher 2 Stunden. Die Entwicklung im Glas zu beobachten hat allerdings seinen eigenen, fazinierenden Reiz. Ein „Perfect match“ zur Canard a l’Orange oder zu einem Carpaccio von geschmorter Rote Bete mit Himbeerdressing und Ziegenkäse. Jetzt bis 2035 trinken.