Bodega Noemia de Patagonia
Patagonien, Argentinien
Region
Patagonien, Argentinien
Hans Vinding-Diers ist einer der am weitesten gereisten Weinmacher, die wir kennen. Die Familie ist dänisch, geboren wurde er aber im südafrikanischen Anbaugebiet Stellenbosch. Seine Familie besaß die beiden kleinen Bordeaux Châteaux Rahoul und de Landiras in Graves und außerdem ist Hans der Cousin von Peter Sisseck, dem Besitzer von Pingus – die Weinwelt ist klein, vor allem die dänische. Hans hat in Frankreich und Spanien, Chile, Uruguay, Ungarn, Portugal und Australien gearbeitet, bevor er nach Argentinien kam. In Argentinien hatte man ihn im Weingut Humberto Canale in Patagonien engagiert und dort fand er durch Zufall im Keller Weine aus den 1960er, 1940er und 1930er Jahren, deren Frische und Saftigkeit ihn faszinierte. Also ging er mit seiner Partnerin, der Gräfin Noemi Conzano, in dieser unwirtlichen, rauen und manchmal schon bizarr anmutenden Landschaft Patagoniens auf die Suche nach alten Reben, während parallel dazu die ganze Welt im argentinischen Mendoza investierte. Die beiden weinverrückten Europäer wurden tatsächlich fündig und konnten einen 90 Jahre alten Weinberg mit wurzelechten Malbec-Rebstöcken rekultivieren: ein Traum – zumal, wenn man nachhaltig und naturnah arbeitet und weiß, dass die tief wurzelnden Reben nie Chemie gesehen haben.
Es ist einem Zufall der Natur und einigen britischen Kolonialisten zu verdanken, dass Weinbau im Rio Negro Valley überhaupt möglich ist. Denn die Briten hatten 1828 damit begonnen, das Tal zu bewässern, und so ist mitten in der Wüste Patagoniens eine große Oase entstanden, in der etwas später auch Wein angepflanzt wurde. Die Reblaus hat es dank der sandigen Böden nie in dieses Tal geschafft. Auf Grund des Mikroklimas und der großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, dem Alter der Rebstöcke und dem großen Arbeitseinsatz entstehen in der Bodega Noemía fruchtbetonte und filigrane Weine von großer Schönheit.
Die Region: Patagonien
Die rund 4.500 Hektar umfassenden Gebiete Río Negro, Neuquén und La Pampa gehören zu den noch neuen, aber vielversprechendsten Weinbaugebieten Argentiniens. Sie liegen im südlichen Patagonien auf 300 bis 500 Metern Seehöhe. Hohe Temperaturschwankungen sorgen für farblich und aromatisch intensive Weine von großem Charakter mit einem hohen Alterungspotential. Patagonien ist nicht nur landschaftlich einzigartig. Die Weine, allen voran der Malbec, sind es gleichfalls.