Domaine d’Abrigeon
Côte du Rhone, Frankreich
Region
Côte du Rhone, Frankreich
Der Tipp die Weine von Nadia und Julien d’Abrigeon zu verkosten, stammt aus England. Von jemandem, den wir sehr schätzen. Die Proben aus dem ersten Jahrgang kamen spät, aber waren einfach mit einem hohem „Wow Faktor“. Was soll da noch kommen in den nächsten Jahren? Was für ein Debüt dachten wir.
Woran denkt ihr, wenn ihr an Côtes du Rhône denkt? Wenn wir die Augen schließen, kommen uns Felder voller Lavendel, alte romanische Kirchen, Märkte, die nach Kräutern der Provence duften, bodenständiges Essen und natürlich Wein in den Sinn. Die Weine der Côtes du Rhône gibt es in Weiß, Rosé und Rot. Die schmecken nicht nur in einem der kleinen Bistrots im Schatten der alten Paläste von Avignon, sondern auch zu Hause. Das hat sie so erfolgreich gemacht.
Nur selten hat man die Gelegenheit ein Weingut direkt in seiner Gründungsphase zu entdecken. Juliens Erfahrungen sind eine absolute Referenz. Zwei Namen stechen aus der Biographie des jungen, weitgereisten Geologen hervor. Marie Therese Chappaz, die Grande Dame des schweizer Weines (von 2014-2017) und Jean-Louis Chave aus Hermitage (2017-2020). Mit letzterem verbindet ihn noch heute eine enge Beziehung und ein Teil der Trauben der jungen Domaine wandert in die Côtes du Rhône Handelsabfüllung von Chave. Das Beste behalten die beiden für sich.
Zurzeit bewirtschaften das Paar 8 Hektar in Umstellung von biologisch auf biodynamischen An- und Ausbau, auf der Nordseite des Ventabren Massif. Für die meisten Weinfreunde liegt der Fokus auf der warmen Südseite des Gebirgszuges, wo die berühmten Orte Rasteau und Cairanne liegen. Aber die Zeiten im Angesicht des Klimawandels ändern sich und was früher eine A Lage war, ist heute manchmal schon zu heiß für Spitzenwein. Insbesondere für die dünnschalige Grenache, die (wenn nicht absolut präzise gekeltert und ausgebaut wird) zu schneller Oxydation neigt.
Auf alle Fälle war es ein echter Glücksfall für Nadia und Julien im wesentlich unbekannteren Buisson -in der Mitte vom Nirgendwo- zu landen. Denn ursprünglich wollten sie an der Nordrhône bleiben, aber mit ihrem Startkapital konnten sie sich dort nicht mal einen ½ Hektar leisten. Der Vorteil von Außenseitern ist manchmal, dass sie die Möglichkeiten, in einer sich stark verändernden Weinwelt, viel klarer erkennen als die Einheimischen, von denen viele in ihrer eigenen Lebenswirklichkeit die köstlichsten Beeren vor lauter Reben nicht mehr sehen. So kamen die beiden nach Buisson und waren von Anfang an schockverliebt in diese weniger touristische Gegend.
Vom ersten Jahrgang (2021) gab es zu wenig und auch beim Nachfolger sind die Mengen zu gering, um richtig einzusteigen. Gleichzeitig zieht das Interesse an den Weinen dieser Domaine an und somit machen wir mit unserer Mini-Allokation erstmalig einen kleinen Drop. In der Hoffnung künftig unsere Allokation steigern zu können. Das sind bockstarke Stoffe aus Grenache und Syrah, durchaus mit Body und intensiver Frucht, die aber aufgrund des sehr gelungenen und gekonnten Ausbaus in alten, neutral schmeckenden Barriques, und nicht zuletzt aufgrund ihrer kühleren Exposition, eine saftige Frische und Straffheit bieten.