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Weinmanufaktur 3 Zeilen Christian Ehrlich im Interview

Von der Rebe bis zu Flasche gibt bei der Weinmanufaktur 3 Zeilen die Natur bzw. ein funktionierendes Ökosystem den Rhythmus vor. Als Quereinsteiger im Nebenerwerb starteten Alexandra und Christian mit nur drei Zeilen und ohne Keller, dafür mit viel Experimentierfreude und Leidenschaft, im fränkischen Rödelsee. Insgesamt 49 Rebstöcke brachten einen überschaubaren ersten Jahrgang mit 25 Flaschen hervor. 16 Jahre später wurde die Berufung zum Beruf, der Quereinsteiger zum Weinbautechniker und die Weine brillieren mittlerweile mit einer unverwechselbaren Stilistik. Das einstige Garagenweingut zeigt, wie Weine unkonventionell und fernab von Schubladen-Denken großartig gelingen, ganz ohne Geschichte, Tradition und topmoderne Ausstattung.

In Franken dominieren Bundsandstein, Gipskeuper und Muschelkalk das Terroir. Am Rödelsee Küchenmeister vor allem Keuper. Wie unterschiedlich beeinflussen die beiden Böden den Wein und welches Terroir bevorzugt Ihr?

Christian Ehrlich: Mit dem Keuper sind wir super glücklich. Er kann viel Wasser speichern, hat eine hohe Mineralik, kurzum, er ist sehr „zutraulich“. In diesem trockenen Jahr hat man es wieder gemerkt, der Keuper hat die Reben bis zur Lese bestens versorgt. Die anderen Böden in Franken brauche ich gar nicht. Buntsandstein finde ich noch interessant, besonders für Pinot Noir oder Chardonnay. Auf Muschelkalk können nur wenige Betriebe gut arbeiten, mir ist das meistens zu dünn und zu schlank.

 

Alexandra und Christian im Weinberg
Als Quereinsteiger im Nebenerwerb starteten Christian und Alexandra mit nur drei Zeilen und ohne Keller…

In Franken verändert sich gerade, wie in fast ganz Deutschland, sehr viel im Weinbau. Wie gelingt es da, sich nicht in eine Schublade stecken zu lassen. Inwiefern hilft es dabei ein von Bioland zertifiziertes Weingut zu sein?

Christian Ehrlich: Ich passe mit meinen 2,04m in gar keine Schublade (lacht)! Vor 15 Jahren, als wir mit dem biologischen Weinbau angefangen haben, sind wir sehr belächelt worden. Heutzutage machen viele Bio, weil es grad angesagt ist oder sich besser verkauft. Ich meine, ich laufe auch nicht mit Jute-Poncho und Kork-Sandalen durch den Weinberg. Aber wir sorgen dafür, dass unsere Reben gesund sind und versuchen, unsere Weine mit so wenig Eingriffen wie möglich abzufüllen, weil wir davon überzeugt sind, dass es das Beste ist.

Was wird sich eurer Meinung nach im Weinbau in den nächsten Jahren verändern? Ist Franken diversen Klimaveränderungen gewachsen?

Christian Ehrlich: Grundsätzlich wird sich einiges verändern, sowohl klimatisch als auch wirtschaftlich. Sicherlich wird auch ein Sortenwechsel stattfinden. Rebsorten, die nicht so hitzeresistent sind, wie z.B. Bacchus und Müller-Thurgau werden verschwinden. Chardonnay, Viognier, Chenin Blanc, Sauvignon Blanc und einige Piwis werden es da leichter haben. Wir müssen aufhören von 90 hl/Hektar Ertrag zu träumen und uns auf 35-40hl einstellen, dann kommt man auch mit der Trockenheit besser klar.

Mit nur drei gepachteten Zeilen ging es für Euch als Quereinsteiger in Omas Waschküche in Rödelsee los. Mittlerweile habt Ihr ein altes Bauernhaus zum Weingut umgebaut, führt dies aber weiterhin im Nebenerwerb. Was hat sich alles verändert und was steht mittlerweile in der Waschküche?

Christian Ehrlich: Auf jeden Fall keine Waschmaschine! Dort ist immer noch der Verkaufsraum. Die Scheune und der Keller im Haus sind jetzt erst fertig geworden, wir haben also die Lager- und Produktionsräume. Folgen soll jetzt noch ein Verkostungsraum – aber ob das in diesem Jahrzehnt fertig wird (lacht)… Die Weine haben einfach eine höhere Priorität!
Alexandra Ehrlich: Wir machen ja alles selbst und neben dem Job und Weinbau!
Christian Ehrlich: Aber jetzt sind wir ja durch mit der Lese, da schalte ich dann einfach mein Hirn um und bin Maurer, Maler und Lackierer. Das Haus wird erst nach und nach fertig, es sieht von außen noch nach nix aus, aber so bricht wenigstens keiner ein!

Mit Eurer Einstellung zur Biodynamie wurdet Ihr in Franken oft belächelt und musstet gegen den Strom des konventionellen Weinbaus in Franken schwimmen. Wie sieht es heute aus?

Christian Ehrlich: Das ist eine gute Frage, ich habe tatsächlich letzte Nacht im strömenden Regen Präparate ausgebracht. Wir versuchen immer mehr Präparate in unseren Abläufen zu integrieren, aber es ist auch alles eine Frage der Zeit. Viele Abläufe sind sehr zeitintensiv und nur umzusetzen, wenn man einen Weinbetrieb in Vollzeit betreibt. Da sind wir noch nicht. Aber es ist und bleibt unser Ziel, auf biodynamischen Betrieb umzustellen.

Wie baut Familie Ehrlich Ihre Weine aus? Gibt es zu jedem Wein einen Plan?

Christian Ehrlich: Grundsätzlich ist unser Plan, gute und gesunde Trauben zu erzeugen. Das funktioniert eigentlich ganz gut, haben wir festgestellt. Natürlich machen wir uns einen Plan, weil der Weinberg ja auch eingestellt werden muss, je nachdem, welche Qualität man erzielen möchte.
Alexandra Ehrlich: Aber bis zur Abfüllung kann sich eigentlich noch alles ändern!
Christian Ehrlich: Bei den Weißweinen sollen langfristig mehr internationale Sorten dazu kommen. Bei den Rotweinen wird es ab 2023 auch einen Pinot geben. Evtl auch eine Cuvée mit Cabernet Franc.

 

3 Zeilen Lese
Christian bei der Lese, für den 2022 Jahrgang verspricht er sich sehr gute Qualitäten, wir sind gespannt!

2021 war die Traubenmenge überschaubar, aber die Qualität Spitze. Wie verlief die Lese dieses Jahr im neuen Weingut?

Christian Ehrlich: 2021 war ein sehr gutes Jahr. Auch anstrengend, denn wir haben im Weinberg alles gegeben. Ich war ein Tyrann, was die Pflege angeht. Das hat sich aber auch ausgezahlt, wir hatten sehr gute Qualitäten und auch eine einigermaßen gute Menge.
2022 – wunderbar! Die Erträge sind etwa wie im Vorjahr. Das Lesegut war einfach phänomenal! Aus jedem Weinberg haben wir – wider Erwarten – gute und reife Trauben ernten können.
Alexandra Ehrlich: Auch Trockenstress hat keinen Abbruch getan, die Trauben waren durchweg gut versorgt. Also der Jahrgang 2022 in 3 Worten?
Christian Ehrlich: Wird der Knaller!

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Name des WeinesSoulfaktorPreis

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