Allgemein

Maison Harbour der Rising Star aus dem Burgund

Eigentlich stammen der US-Amerikaner Nicholas Harbour und seine kanadische Frau Colleen aus dem Finanzwesen, doch 1999 wurden die beiden vom Weinbazillus befallen. Ihr erster Jahrgang entstand 2013 und die höchstens 10.000 Flaschen, die jährlich den Keller verlassen, sind der Stoff, aus dem die Träume sind. Das Paar beweist eine stilsichere Hand und Gespür für ihre Gewächse, die vom Village bis zum Grand Cru reichen. Langsame, schonende Mazeration, bei der die Pinots komplett entbeert werden, lassen einen eher delikaten, feinen Stil, der sich mehr an Liebhaber richtet, entstehen. Ein echter "Micro Vinificateur" mit einer sich von Jahrgang zu Jahrgang stetig steigernden Qualität, oder wie man im Burgund sagt ein: „Garagistes extraordinaires“.

Savigny-lès-Beaune: Die Heimat der Harbours

Wie entstand der Wunsch nach einem eigenen Weingut?

Wir sind nicht mit der konkreten Idee ins Burgund gezogen, ein Weingut zu gründen. Während unserer Zeit in Luxemburg verliebten wir uns Stück für Stück in diese großartige Weinbauregion, denn genau wie unsere Beziehung als Paar, wuchs auch unsere Leidenschaft zu Chardonnay und Pinot Noir. Nachdem wir 2011 in Savigny-lès-Beaune heirateten – dem Dorf, welches wir heute unser Zuhause nennen dürfen – hatten wir eine ernsthafte und lange Diskussion darüber, was wir mit unserem Leben anstellen wollen. Wir kamen recht schnell zu dem Entschluss, dass wir auf jeden Fall nicht mehr das weitermachen wollten, was wir zu diesem Zeitpunkt taten. Wir hängten unsere Jobs in der Finanzwelt an den Nagel und beschlossen, die Reise in die Weinwelt zu starten. Kurzum zogen wir ins Burgund, um dort Weinbau und Önologie zu studieren. Während des Studiums wuchs die Sehnsucht, an solch einem magischen Ort Wein zu produzieren. Allem Gelächter zum Trotz kamen wir 2013 an großartiges Lesegut und kelterten unsere ersten Weine.

Wie schwer war es, das Sakko und den Bürostuhl gegen Gummistiefel und harte Handarbeit zu tauschen?

Wir haben oft Besucher, die davon träumen alles hinzuschmeißen, ihre Jobs zu kündigen und ins Burgund zu ziehen, um ihrer Leidenschaft für großartige Weine nachzugehen. Auch wenn wir der Illusion, Wein zu produzieren sei eine romantische oder glamouröse Sache, gerne nachgeben, ist es in Wahrheit harte Arbeit. Man bringt zahlreiche Opfer und geht zu viele Kompromisse ein. Bisher gab es nicht viele ruhige Tage für uns, dafür aber eine überwältigende Anzahl an Tagen, an denen wir uns erfüllt, geliebt und glücklich fühlten.

Wie haben Euch die alteingesessenen Winzer in ihrer Gemeinschaft aufgenommen?

Es gibt bis heute einige neugierige Kollegen in der Gemeinde und viele, die uns ehrlich unterstützen und helfen wollen. Obwohl wir Fremde in diesem historischen Umfeld sind, wurden wir in der Dorfgemeinschaft mit offenen Armen empfangen und fühlen uns wie ein Teil der Familie.

Woher bezieht Ihr als sogenannte Négociants bzw. als Garagenweingut Eure Trauben?

Die Trauben bekommen wir natürlich vom selben Hügel, wie alle anderen Winzer, die keine bis wenige Weinberge haben. Ein Teil kommt direkt von den Hanglagen, ein anderer vom Fuße des Hügels, wo wir spannendes und dynamisches Terroir vorfinden, wie z. B. „La Justice“ in Gevrey-Chambertin. Andere Male bekommen wir Trauben aus der Mitte des Hanges, wie die Trauben für unseren „Les Gravières“ in Santenay oder für „Porusot“ in Meursault, die vor Kraft und Komplexität nur so strotzen. Manche Trauben kommen vom obersten Teil der Hänge, wie die unseres „Blagny“ aus Meursault oder „Combe au Moine“ in Gevrey-Chambertin, die voller Charakter stecken.

Wie würdet Ihr die Stilistik Eurer Weinbereitung beschreiben und wie unterscheidet sich diese von den anderen Winzern, die Euch umgeben?

Respektvoll. Wir sprechen oft von minimaler Intervention. Der Grund hierfür ist nicht möglichst wenig tun zu müssen, sondern eben bestmögliche Weine zu produzieren. Hierbei wollen wir vor allem das Terroir und die sich stets ändernden Eigenschaften der einzelnen Jahrgänge respektieren und herausarbeiten. Als Ergebnis finden wir elegante und lebendige, dennoch subtile und verführerische Weine im Glas. Was Burgunderweine im Allgemeinen, aber unsere Weine im Speziellen einzigartig macht, ist ihre Zugänglichkeit. Eines muss man wissen: wir machen keine Weine zum Sammeln, wir machen Weine zum Trinken. Deshalb auch mein Appell an alle Genießer: Trinkt die Weine, wenn sie bei Wein am Limit verfügbar sind, oder legt sie für maximal 10 Jahre in den Keller und genießt sie dann. Folgende Regel ist allerdings die wichtigste: trinkt und genießt die Weine zusammen und sperrt sie nicht zu lange in den Keller.

Ein echter „Micro-Vinificateur“

Lernt Ihr von den französischen Traditionen, die Euch umgeben oder übernehmen die Mitbewerber Eure Ansätze der Weinproduktion?

Wir lernen alle voneinander. Die Menschen hier machen schon seit Generationen Wein und an diesem Punkt sind wir nur ein kleiner Fleck in der Geschichte des Burgunds. Wir fühlen uns sehr geehrt, Teil dieser wunderbaren Gemeinschaft sein zu dürfen und unterstützen uns gegenseitig, wo wir können.

Wie groß ist die Szene der jungen Winzer im Burgund und was zeichnet sie aus?

In den letzten zehn Jahren sind immer mehr junge Winzer bereit, das Ruder des heimischen Betriebes zu übernehmen. Natürlich findet dieser Wechsel in jeder Generation statt, aber bei den jungen Leuten heutzutage spüre ich eine ganz besondere Energie, die sich auch im Wein widerspiegelt, wie ich finde. Wir sind begeistert, genau jetzt hier und Teil des sich neuentwickelnden Ausdrucks des Burgunds zu sein.

Welches ist die größte Herausforderung für Euch als „Nicht-Franzosen“ in einem der berühmtesten Weinbaugebiete voller traditioneller Weinbaubetriebe?

Wir haben den großen Vorteil, dass wir keinen familiären, kundenseitigen oder historischen Druck haben und frei sind, das zu tun, was wir wollen und lieben. Auf der anderen Seite ist dieser Vorteil möglicherweise auch eine unserer größten Herausforderungen, denn am Ende des Tages sind wir auf uns allein gestellt und haben nicht diese familiäre Unterstützung oder Tradition.

Wieso habt ihr Euch dazu entschieden, Wein im Burgund zu produzieren und nicht in Eurer Heimat Kanada bzw. den USA?

Kein Kommentar… 😉

Wie beeinflusst der Klimawandel (trockene Sommer, Spätfröste etc.) Eure Weinproduktion?

Das ist eine wirklich schwierige Frage… oberflächlich betrachtet hat das Burgund stark vom Klimawandel profitiert. Wir haben keine wirklich „schlechten“ Jahrgänge mehr und die Trauben können jährlich komplett ausreifen. Das war in den letzten 20 Jahren nicht immer der Fall. Dennoch haben wir in den letzten acht Jahren, in denen wir nun Wein produzieren, mehr extreme Jahrgänge erlebt als die burgundischen Winzer in den gesamten letzten 100 Jahren. Von Frost über Hagel bis hin zu Hitze und Trockenheit. Die letzten acht Jahre waren stets voller Herausforderungen. Wie sich das auf die Weinproduktion auswirkt? Es hält einen ordentlich auf Trab!

Merci beaucoup Nicholas für das offene und ehrliche Interview!

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Name des WeinesSoulfaktorPreis

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