Traditionell wurde die Mornington Peninsula von dem Aborigines-Stamm der Boonwurrung bewohnt, der im 19. Jahrhundert nach und nach von den europäischen Siedlern verdrängt wurde, die dort die Ortschaft Sorrento gründeten. Der Name verrät schon viel über die Herkunft der damaligen Siedler. Den Italienern folgten Engländer, Waliser und Schotten. Der erste Weinberg entstand bei Dromana in den 1880er Jahren, und 1891 gab es bereits sechs Weinberge. Um die Jahrhundertwende wirkten sich allerdings der wirtschaftliche Niedergang, die Reblaus und die sich ändernden Geschmackspräferenzen Richtung Portwein erheblich auf den australischen Weinbau in kühlem Klima aus. So ging der Weinbau wie in den Adelaide Hills auch im Yarra Valley den Bach hinunter. Seppelt versuchte sich noch einmal in den 1960er Jahren in Dromana, der Weinberg wurde aber durch Buschfeuer zerstört. Weiter ging es dann erst 1972. Damals pflanzte Baillieu Myer Reben im Elgee Park in Merricks North mit dem Ziel, Weine aus kühlem Klima nach dem Vorbild der berühmten Weinregionen Frankreichs zu erzeugen. Ein ähnliches Ziel hatten Nat und Rosalie White, die die ersten Pinot-Noir- und Chardonnay-Reben pflanzten und mit dem Main Ridge Estate das erste kommerzielle Weingut in Mornington gründeten. Sie pflanzten einen experimentellen Weinberg mit sieben Rebsorten in einem alten Zitronengarten in Red Hill. Ihr erster Jahrgang wurde der 1979er, den sie in ihrer eigenen Küche verarbeiteten. 1980 entstand dann das Weingut, und sie erreichten, dass der Wein auch direkt per Cellar Door verkauft werden durfte. Danach ging es Schlag auf Schlag, und schon 1982 wurde die Mornington Peninsula Vignerons Association gegründet, die heute eine wichtige Rolle in der Region spielt. Ungewöhnlich ist, dass sich neben Pinot Noir und Chardonnay der Pinot Grigio als dritte wichtige Rebsorte etabliert hat. Kaum anderswo in Australien gibt es so viel hochwertigen Pinot Grigio. Vielleicht ist dies eine Hommage an die ersten italienischen Siedler auf der Halbinsel. Lange Zeit über galt vor allem der Pinot Noir als Sorte mit dem größten Potential in Mornington, doch die Chardonnays haben den Pinot überholt – zumindest wenn man auf die Bewertungen der einschlägigen Weinkritiker schaut.
Die Bedingungen für die Erzeugung außergewöhnlicher Cool-Climate-Weine sind jedenfalls ideal. Die Peninsula ist von drei Seiten von Wasser umgeben, was sich deutlich auswirkt. An einer Seite ist es der Pazifik, der dort durchaus Einflüsse der Antarktis mit sich bringt. Der sanfte Bergrücken und die hügelige Landschaft sind das Ergebnis vulkanischer Aktivitäten von vor 60 Millionen Jahren, gefolgt von einer Hebung in den letzten 15 Millionen Jahren. In Dromana findet man hartes, gelb gesprenkeltes sogenanntes Duplex Soil. Dabei wird der leicht sandig lehmige Oberboden durch eine dünne saure Zement- und Sandschicht vom darunter liegenden brüchigen Tonmergel getrennt. Um Red Hill und Main Ridge herum herrschen rote Böden vulkanischen Ursprungs vor, die sehr tiefgründig und fruchtbar sind. Im Gebiet von Merricks gibt es braune Duplexböden, während in Moorooduc viele sandige Böden zu finden sind. Die Reblaus kommt auf der Peninsula heute nicht mehr vor, weshalb viele Weingärten wurzelecht gepflanzt sind.
Die Mornington Peninsula ist heute Ausflugsziel für Großstädter, vor allem aber auch die Heimat von Puristen und leidenschaftlichen Perfektionisten, die die Vorteile des kühlen Klimas nutzen. Winzerinnen und Winzer arbeiten eng in der Mornington Peninsula Vignerons Association (MPVA) zusammen. So haben sie dort in 2005 ein Pinot-Noir-Benchmarking in einem genossenschaftlichen Pinot-Noir-Projekt für einzelne Blöcke eingeführt, um die Charaktere der einzelnen Lagen besser vergleichen zu können. Durch dieses fortlaufende Projekt haben die Winzer und die Weinbereiter ihr Verständnis dafür erweitert, wie sich Lage, Boden, Klima, Weinberg und Weinbereitungsmethoden von Jahrgang zu Jahrgang auf den fertigen Wein auswirken.
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