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Natürlich hat der Wein, dessen 1986er Jahrgang in den internationalen Märkten wie eine Bombe einschlug, nicht nur die internationale Weinwelt, sondern vor allem Neuseeland und im Speziellen Marlborough verändert. Denn der Boom, den der Erfolg von Cloudy Bay auslöste, kannte kaum Grenzen – es sei denn, man war kein guter Weinmacher oder hatte seine Finanzen nicht im Griff. Während der Cloudy-Bay-Stil zur Blaupause einer ganzen Generation von Sauvignon Blancs aus Neuseeland wurde, wuchs der Anbau der Rebsorte von damals rund 30 Hektar auf heute ca. 22.500 Hektar, und das nur in Marlborough. Hinzu kamen nach und nach rund 2.600 Hektar Pinot Noir, jeweils rund 1.000 Hektar Chardonnay und Pinot Gris sowie rund 500 Hektar anderer Rebsorten.
Seit den ersten Wellen des typischen Marlborough-Sauvignon-Blancs hat sich in der Region viel getan. Am Anfang stand geschmacklich alles im Zeichen einer Mischung aus Maracuja, Mango, Zitrusfrüchten und frisch gemähtem grünen Gras. Den Stil gibt es zwar immer noch, doch längst haben die Weinmacher und Weinmacherinnen das eigentliche Potential der Diversität entdeckt; denn Sauvignon Blanc macht man heute nicht mehr nur im ursprünglichen Wairau Valley mit seinen Schwemmlandböden. Ebenso interessant sind die Southern Valleys und das Awatare Valley. Diese Terroirs sind kalkiger, es gibt mehr Grauwacke, Schluff und Ton, und sie sind kühler. Entsprechend verändert sich der Sauvignon Blanc dort hin zu mehr Finesse. Er ist nicht so laut wie der aus dem Wairau Valley, dafür subtiler. Außerdem sind diese Täler – oder besser die Hügel rund um die Täler – geradezu prädestiniert für den Anbau von Chardonnay und Pinot Noir. Beide Sorten sorgen hier schon seit rund zehn Jahren für großartige Weine. Gerade der Pinot Noir zeigt sich von einer einzigartigen Seite und grenzt sich von den bekannteren Pinot-Noir-Gebieten in Martinborough, Central Otago und Northern Canterbury ab. Er wirkt hier fruchtiger, kirschiger, heller und ist sehr fein und einladend.
Mit rund 2.400 Sonnenstunden im Jahr und durchschnittlich 655 mm Regen hat Marlborough sehr gute Voraussetzungen für Spitzenweinbau. Entscheidend ist hier die direkte Nähe zum Pazifik, der das Klima beeinflusst, und ebenso der Einfluss der Antarktis, der aber durch schützende Hügelketten optimal begrenzt wird. So kann man den Weinbau in Marlborough als Cool-Climate-Weinbau bezeichnen, der nicht zuletzt durch die starken Tag-Nacht-Temperaturschwankungen für eine expressive Fruchtintensität sorgt. Die Säure, die die Trauben ausbilden, ist faszinierend. Die noch so junge Weinszene musste lernen, mit diesem Potential umzugehen. Hat man am Anfang einfach jeden Obstgarten im Wairau Valley gerodet, um Sauvignon Blanc anzupflanzen, gehen die Winzer heute viel subtiler vor. Der Sauvignon Blanc –aber auch die anderen Rebsorten – wird von klassisch bis naturel erzeugt, und zwar mit einem hohen Anteil an Trauben aus biologisch zertifizierten Weinbergen. Er wird zumeist frisch, kühl und süffig im Edelstahl ausgebaut, aber immer häufiger auch auf der Vollhefe im Holz, oder er repräsentiert eine einzelne Lage oder Parzelle mit besonderem Terroir. Ähnliches gilt für Chardonnay und Pinot Noir, deren Komplexität ebenso beeindruckend ist wie ihr Charme. Marlborough ist aus der internationalen Weinkarte nicht mehr wegzudenken, auch wenn es gerade einmal 1 % der Weinwelt ausmacht. Das Gebiet ist heute ein Meltingpot aus kleine Weingütern und unabhängigen Weinmachern wie Gordon Ritchie von TerraVin, solchen, die sich die Frucht von Weinbauern kaufen, davon eigene Weine erzeugen und großen international agierenden Unternehmen wie LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy), die schon vor langer Zeit das Weingut Cloudy Bay in ihre Weinsparte integriert haben, die Stirn bieten.
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