2022 Pinot Noir - Gippsland
William Downie - Gippsland , Australien
Der Namensgeber für diesen Wein ist zwar kein einzelner Weinberg, sondern gleich die gesamte Region, aber die Trauben kommen mittlerweile nur noch von einer Anlage: Dem 1998 gepflanzten Matthews Vineyard im südlichen Gippsland. Interessanterweise bilden die Reben in dieser kühleren und unbewässerten Anlage deutlich dichteres und üppigeres Blattwerk aus als anderswo. Der Boden besteht aus dem Gippsland typischen roten, vulkanischen Lehm. Wie überall arbeitet William auch hier ausschließlich von Hand und mit seinen Pferden, um den Boden durch Einsatz von schweren Maschinen nicht zu verdichten. Die gesunden Trauben werden von Hand geerntet, komplett entrappt, für drei Tage auf der Maische mazeriert, spontan vergoren und für 10 Monate in gebrauchten Fässern aus französischer Eiche gereift. Kühle, Beerige Nase, dazu dunkle Pflaumen und „Bush Spice“ – die australische Version des französischen Garrigues bzw. des südafrikanischen Fynbos. Druckvoller Einstieg am Gaumen, läuft mit seiner dichten Textur, perfekt eingebundenen Gerbstoffen und einer wunderschönen Säure wie feinstes Sandpapier über die Zunge. Markante vulkanische Mineralität, fest und dicht strukturiert. Hier zeigt sich eine faszinierende Pinot-Aromatik nach Pflaumen mit Bitterorangen und weißem Pfeffer. Überzeugt in seiner jugendlichen Sturm und Drang Phase enorm, kann noch bis 2035 im Keller liegen, aber die nächsten drei Jahre dürften die trinkbarsten sein.
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