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Wenn jemand der Weinbazillus befällt, dann gibt es oft kein Halten mehr. Passioniert war Vitor Claro schon immer, vor allem als erfolgreicher junger Koch. Doch seine wahre Leidenschaft war der Rebensaft. Seit einigen Jahren bewirtschaften er und seine Frau Rita Ferreira in der abgelegenen Serra do S. Mamede im Alentejo alte Weingärten auf 750-800 Meter Höhe. Dazu kommen Weinberge im nördlich gelegenen Beira Interior und am Douro. Mittlerweile haben die beiden ihre Fühler sogar in die fast vergessene Atlantikregion Colares nördlich von Lissabon ausgestreckt. Ihre Philosophie ist weit entfernt von überextrahierten Monsterweinen, die sich in heißen Regionen ohne weiteres keltern lassen. Bewusst haben sie sich für allerhöchste Ansprüche an den Standort der Reben entschieden.
Die Subregion Portalegre im Alentejo bieten diese notwendigen Voraussetzungen mit ihren alten, autochthonen Reben. Diese müssen sich auf dem hartem Granit quälen und mit heißen Tagen, sowie klirrend kalten Nächten auskommen. Seit 2015 gibt es sogar einen eigenen kleinen Keller, nachdem sie die ersten Jahre als »Garagisten« gearbeitet haben, obwohl die Produktion mit 10.000 Flaschen trotz neuen Räumen weiterhin extrem limitiert ist. Nach einer meist langen, behutsamen Mazerationszeit findet der Ausbau in gebrauchten Barriques statt. Es wird nur teilweise entrappt und auf Schönungen wird komplett verzichtet. Mit minimaler Schwefelung und einer manchmal notwendigen, leichten Filtration werden die Weine auf die Flasche gezogen. Wer denkt, das Alentejo-Weine alle 15 % Alkohol haben müssen – was zwangsläufig irgendwann zur Maulsperre führt – der sollte sich mit diesen feinen, sinnlichen Gewächsen selbst eine zweite Chance geben. Denn erst dann versteht man das Alentejo ein bisschen besser.
Douro
Über Jahrhunderte hinweg war das Tal des Douro ausschließlich für seine Portweine bekannt. Doch das hat sich geändert. Längst ist klar, dass die vielen verschiedenen weißen und roten Rebsorten, die oft noch als gemischte Sätze in alten Terrassenweinbergen stehen, für exzellente Weiß- und Rotweine perfekt geeignet sind. Alte Reben, die tief im Schiefer und Granit wurzeln, sorgen für viel Frucht sowie für eine hohe Mineralität und Spannung in den Weinen. Dass diese von einer der heißesten Weinbau-Appellationen Europas stammen, merkt man oft gar nicht, so frisch können diese Weine trotz aller Kraft und Tiefe werden.
Alentejo
Das Alentejo umfasst ein Drittel der gesamten Fläche Portugals. Lange Zeit war es vor allem für seine ausgedehnten Korkeichenwälder und als Kornkammer des Landes bekannt. Ab den 1990ern aber entstanden die ersten größeren Weingüter. Schnell wurden vor allem die Rotweine dieser südlich gelegenen Region bekannt, und das Alentejo wurde gerne mit Kalifornien verglichen – zumal die Winzer vor allem auf internationale Rebsorten setzten. Doch das Alentejo kann viel mehr. So werden beispielsweise seit Urzeiten Weine von den dortigen Granit-, Schiefer- und Kalkböden in Amphoren ausgebaut, und das natürlich von alteingesessenen Rebsorten. Genau für diese Rebsorten in den alten Weinbergen interessieren sich immer mehr junge Winzer, um dort faszinierende Weine zu erzeugen.