2002 Blanc Tradition
Château D'Arlay - Côtes du Jura , Frankreich
Aufgrund der geringen Allokation und weil wir so vielen Kunden wie möglich die Chance auf diesen Wein geben möchten, haben wir die Abnahme auf drei Flasche pro Kunde begrenzt.
Flüssige Geschichte
Am Fuße der Alpen und direkt an der Schweizer Grenze gelegen, ist das Jura ein mystischer Ort von rauer Schönheit. Seit einigen Jahren regiert hier der Hype. Die internationale Nachfrage nach Jura-Weinen ist ungebrochen. Davon völlig unbeeindruckt macht der Graf Laguiche auf seinem Schloss Weine mit einem legendären Ruf. Der Blanc Tradition ist ein solcher altmodischer, im besten Sinne klassischer Wein. 70% Chardonnay und 30% Savagnin werden gemeinsam vergoren und reifen im Anschluss für knapp vier Jahre in spundvoll gehaltenen gebrauchten Eichenfässern. Dadurch bildet sich keine Florhefeschicht auf dem Wein. Die Jurawinzer sagen dazu „ouillé“.
Finesse und Komplexität
Im Glas leuchtet der Wein in intensivem goldgelb, man sieht ihm die Reife bereits an. Interessanterweise hat der Blanc Tradition in der Nase die für unter Florhefe ausgebauten Weine typische Aromatik, obwohl er ohne ausgebaut wurde. Vermutlich sitzt der verantwortliche Hefepilz in jeder Ritze des Schlosskellers. Es duftet intensiv nach grünen Walnüssen und feinsten Champignons. Dazu geröstete Salzmandeln, Quittenkompott und Gewürzschublade. Aromatisch spielt hier die Savagnin die erste Geige, am Gaumen übernimmt der Chardonnay. Spürbare Frische mit viel Schmelz und dieser köstlichen endlosen Nussigkeit im Abgang. Der hohe Alkohol ist perfekt eingebunden und dient als Geschmacksverstärker. Mit Zeit und Luft im Glas entwickelt der Wein sich weiter, wird deutlich körperreicher und intensiver. Es gibt wenige Weine, die dieses Wechselspiel aus Finesse, Fülle und Komplexität auf diesem Niveau bieten. Definitiv eine Flasche für Liebhaber der großen Jura-Klassik im perfekten Reifestadium.
Perfektion in der Einfachheit
Am besten nicht zu kalt zwischen 14 und 16° in einem Burgunderglas servieren. Gereifter Comté oder Gruyère mit Quittenkompott und frischem Baguette ist ein perfekter Begleiter. Wer kochen möchte, serviert ein „poulet de bresse aux morilles“ und löst direkt ein Ticket in den Gourmet-Himmel. Episch!
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