2021 Nikteri
Mikra Thira - Therassia , Griechenland
Nachts in der Ägäis
Nikteri, oft auch Nykteri geschrieben, bezeichnet einen traditionellen Weinstil auf Santorini und bedeutet wörtlich übersetzt „die ganze Nacht durcharbeiten“. Es wird nachts geerntet, um Beeren vor der Hitze des Tages zu schützen und so Frische und höhere Säurewerte zu erhalten. Für diesen Blend (95% Assyrtiko, 5% Aidani und 5% Athiri) kommen die Trauben von hochgelegenen Weinbergen auf Santorin und Therassia. Die 80 bis 120 Jahre alten Reben stehen auf vulkanischem Boden mit Bimsstein und Sand. Trotz des herausfordernden Jahrgangs mit späten, überraschenden Niederschlägen ist die Qualität bei Mikra Thira wie immer erstklassig. Wer in der Champions League spielt kommt mit solchen Widrigkeiten zurecht. Die handgelesenen Trauben werden direkt gepresst. Der Most beginnt die Gärung im Edelstahltank und setzt sie in gebrauchten Barriques fort. Für 4 Monate reift der Wein bei regelmäßiger Bâtonnage auf der Feinhefe.
Aromenfülle mit mineralischem Rückgrat
In der Nase ist der Nikteri vielschichtig und elegant, man kann das Meer förmlich riechen. Es duftet wie in einem Wald von mit vollreifen Früchten schwer behangener Zitronen- und Mandarinenbäume im Juli an der Küste. Am Gaumen beginnt er mit einer Salzexplosion, dass jede Bergziege ihre Freude hätte. Aufgefangen und gezähmt wird das durch die intensive, fast süße Zitrusfruchtaromatik. Aidani und Aithiri ergänzen die kantige Mineraliät und den salinen Charakter der Assyrtiko auf erstaunliche Weise. Uns gefällt diese vollmundige, aber dennoch straighte Interpretation dieses klassischen Weinstils von Santorini sehr. Jetzt äußerst charming kann dieser Wein ohne weiteres zehn Jahre im Keller reifen, um weitere Komplexität und Eleganz zu gewinnen.
Perfektion in der Einfachheit
Zur Hochform läuft der Nikteri in Kombination mit Essen auf und es muss gar nicht so kompliziert sein. Santorini hat eine besondere Spezialität zu bieten auf die ihre Einwohner zurecht stolz sind: Fava. Sehen aus wie wie kleine gelbe Erbsen. Traditionell werden sie bis zur Cremigkeit gekocht, mit Zwiebeln, bestem Olivenöl, Kapern und vielleicht einem Spritzer Zitrone. Mehr braucht es nicht – höchstens noch frischen Oktopus vom Grill. Yamas!
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