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Assyrtiko

Da ja bekanntlich nichts so schön hinkt wie ein Vergleich, fangen wir mit einem schönen an: Assyrtiko, das ist der —>Riesling Griechenlands. Wobei so sehr hinkt dieser Vergleich nicht. Denn die mediterrane Sorte ist – genau wie ihr deutscher Konterpart – die qualitativ vermutlich hochwertigste weiße Rebsorte des Landes. Assyrtiko ist zudem ebenfalls – insbesondere angesichts der hohen Temperaturen, unter denen er kultiviert wird – überraschend säurestark, er ist wandlungsfähig, zur Produktion von üppig Restsüßem ebenso geeignet, wie für knochentrockne, stahlige Weine. Letztere – auf entsprechenden, vor allem vulkanischen Böden – auch gern versehen mit Struktur so eindrucksvoll wie beim Eifelturm und atemberaubender mineralischer Tiefe.

Die vermutlich besten Assyrtiko-Weine kommen von der Vulkaninsel Santorin (a.k.a. Thira), wo sie auf rund 70 % der bestockten Flächen wachsen. Die mineralischen und sehr trockenen Böden dort zwingen die Reben, mit ihren Wurzeln in fast 20 Meter Tiefe nach Wasser zu suchen. Bedingungen, unter denen die —>Reblaus keine Chance hat – weshalb ein nicht kleiner Teil der Assyrtiko-Reben —>wurzelecht ist. Was wiederum einen ausgesprochen positiven Effekt auf das bemerkenswert hohe Alterungspotential der Weine von der Ägäis-Insel hat. Gleiches gilt auch für die Reben selbst. Bis zu 500 Jahre alt sollen einige von ihnen auf der Insel sein.

Erwähnenswert ist schließlich auch die besondere Erziehungsform, mit der Assyrtiko kultiviert wird. Die nennt sich Kouloura und trägt den extremen Boden- und Witterungsbedingungen auf Santorin Rechnung: Die langen Triebe werden – der trockene Vulkanboden macht’s möglich – auf dem Boden liegend zu „Nestern“ geformt, die so den Trauben einen Schutz gegen die zum Teil rauen Winde der mitten in der Ägäis gelegenen Insel bieten.

Für den aufgrund des Namens vermuteten Ursprung der Sorte im antiken Assyrien (a.k.a. Mesopotamien) fanden sich bei DNA-Untersuchungen keine Belege. Ebensowenig für die These einer Herkunft aus Spanien (ebenfalls auf Basis von etymologischen Ähnlichkeiten). Klar dagegen ist aber eine Eltern-/Nachkommenbeziehung mit den Sorten Gaidouria und Platani. Wie oft bei diesen Untersuchen ist die Richtung der Verwandtschaft aber bislang ungeklärt. Assyrtiko ist wuchskräftig, zudem widerstandsfähig gegen echten und falschen Mehltau sowie – beim Anbau auf Santorin praktisch zwingend – gegen Trockenstress. Die Sorte ist spätreifend und ertragreich, 2016 waren in Griechenland fast 1.800 Hektar mit ihr bestockt. Damit ist sie die drittmeist angebaute weiße Sorte des Landes und liegt insgesamt an achter Stelle. Spätestens hier funktionieren die Vergleiche mit dem Riesling dann nicht mehr.