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Animalisch

Eigentlich bedeutet animalisch ja „tierisch“. Aber während letzteres als Adjektiv meist als Ausdruck ebenso großer wie unbestimmter Begeisterung gebraucht wird, beschreibt animalisch ein konkreteres Geruchs- beziehungsweise Geschmacksbild. Namentlich sind es Aromen wie Moschus, Pferdeschweiß oder Sattelleder, die mit dem Begriff „animalisch“ zusammengefasst werden. Auch Fleisch, Leber oder Blut fallen darunter.

Animalische Töne finden sich hauptsächlich bei Rotweinen. Während sie in einem gewissen Rahmen von vielen Weinfreunden als positive, die Komplexität und Tiefe erhöhende Komponente wahrgenommen werden, gelten stärkere Noten von beispielsweise Pferdeschweiß als eindeutiger Weinfehler.

Die Grenzen sind allerdings fließend. Während für manche schon die leiseste Andeutung animalischer Töne Zeichen für unsaubere Weine ist, gilt vielen Rhône-Freunden beispielsweise ein Wein ohne animalische Töne als nicht wirklich regionstypisch und unterkomplex. Auch bei Naturweinen sind animalische Töne meist deutlich häufiger anzutreffen. Aufgrund des deutlich niedrigeren Gebrauchs von —>Schwefel im Keller ist hier der Beitrag von wilden Hefen zum Aromenspektrum deutlich erhöht.

Werden die animalischen Geruchs- oder Geschmacksnoten allerdings allzu penetrant, handelt es sich um einen klaren Weinfehler. Häufig sind dafür —>Brettanomyces – eine spezielle Art wilder Hefen – verantwortlich. Insbesondere bei unsauberer Kellerarbeit und Ausbau in infizierten Holzfässern tritt deren ausgesprochen markantes Geschmacksbild in den Vordergrund. Für die Weinkritik ein eindeutiger Fehler. Für spontanvergorene belgische Biere wie Lambic oder Geuze, aber auch für authentische Berliner Weiße – andere Getränke, andere Sitten – sind sie dagegen ein unverzichtbarer Bestandteile des Aromenspektrums.