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Furmint

Es gibt Rebsorten, die sind fest verwoben mit dem Wein, den sie hervorbringen und dem Land, in dem sie wachsen. Der Furmint ist so eine Sorte. Die weiße Rebsorte ist nahezu untrennbar verbunden mit Ungarn – und dem großen Wein von Weltruf, den das Land hervorbringt: dem Tokajer.

Furmint ist eine recht alte Sorte und wie bei vielen alten Sorten ranken sich eine Vielzahl von Legenden um dessen vermeintliche Herkunft. Mal sind es italienische Einwanderer im 12., mal ein Patriarch im 13., mal eine venezianische Braut im 17. Jahrhundert, die den Furmint aus Italien nach Ungarn gebracht haben sollen. Alle Geschichten haben eines gemeinsam: Sie hören sich toll an – sind aber extrem unwahrscheinlich. Neue DANN-Untersuchungen liefern nämlich recht starke Indizien dafür, dass der Furmint ein stolzes ungarisches Eigengewächs ist. Entstanden durch eine natürliche Kreuzung zwischen der eher unbekannten rumänischen Sorte namens Alba Imputotato und dem Weißen Heunisch (a.k.a. Gouais Blanc). Was ihn immerhin zum Halbgeschwister von Rebsorten von Weltgeltung wie dem —>Chardonnay, dem —>Gamay oder dem —>Riesling macht.

Furmint zeichnet sich durch einen frühen Austrieb, gleichzeitig aber eine späte Reife aus. Was ihn empfindlich für Spätfrost und die Lage betreffend anspruchsvoll macht. Anfällig ist Furmint auch für —>Oidium und —>Peronospora (a.k.a. Echter und Falscher Mehltau). Dafür verfügt er über eine hohe Trockenresistenz, seine Trauben sind locker mit mittelgroßen, eher dickschalige Beeren. Trotzdem ist er ausgesprochen anfällig für Botrytis – in diesem Fall ist das aber kein Nachteil – im Gegenteil. Denn zusammen mit der Kombination aus hohen Mostgewichten, Säure- und Extraktwerten ist er perfekt geeignet für einen von Edelfäule dominierten, körperreichen wie aromenstarken Wein wie dem Tokajer.

Neben den legendär alterungsfähigen Tokajern und ihrem österreichischen Pendant von Neusiedler See, dem Ruster Ausbruch, werden in den letzten Jahren vermehrt auch trockene Weine aus Furmint gekeltert. Wie bei den Süßweinen sind auch hier Farbe und Alkohol meist eher kräftig, die Aromatik ist gleichermaßen durch die Mineralik und die expressive Frucht (oft Apfel und/oder Quitte) geprägt. 2016 standen weltweit nicht ganz 4.500 Hektar Furmint in Ertrag, davon über 3.800 in Ungarn. Die restlichen Flächen verteilen sich größtenteils über weitere ehemalige k.u.k. Staaten, kleinere Flächen finden sich noch in Südafrika und Brasilien.