Terra Rossa a.k.a. Kalksteinrotlehm
Terra Rossa a.k.a. Kalksteinrotlehm ist eine Bodenart mit kräftig roter bis rotbrauner Farbe. Verantwortlich für diese charakteristische Färbung ist ein Mineral mit sehr hohem Anteil an Hämatit, einer speziellen Form von Eisenoxid, die auch Eisenglanz oder Blutstein genannt wird.
Die Terra Rossa ist zwar humusarm und trocknet im Sommer an der Oberfläche oft aus, gilt aber trotzdem als fruchtbar und gut für die landwirtschaftliche Nutzung geeignet. Nicht zuletzt, weil sie als oberste Bodenschicht meist mächtig genug ist – in aller Regel ist sie über einen Meter stark –, um über gute Wasserspeichereigenschaften zu verfügen.
Entstanden ist sie aus Kalksteinformationen, aus denen vor ungefähr 15 Millionen Jahren zuerst ein großer Teil der Carbonate ausgewaschen wurden. Dadurch haben sich an der Oberfläche Tonminerale und Eisenoxide angereichert. Neuere Untersuchungen belegen bei den europäischen Terra Rossa-Böden zudem einen Eintrag von rotem mineralischen Staub aus der Sahel-Zone vor 12.000 bis 25.000 Jahren (also unter geologischen Maßstäben betrachtet, erst vor einem kurzen Augenblick).
Die bekanntesten Terra Rossa-Böden, auf denen Wein wächst, befinden sich im italienisch/-slowakischen Grenzgebiet, dem Karst sowie in Maduria in Apulien und im australischen Coonawarra. Aber auch an anderen Orten auf der Welt finden sich Reben auf Terra Rossa-Böden. Auf Sizilien ebenso, wie beispielsweise im pfälzischen Ungstein oder im rheinhessischen Westhofen. Allen gemein ist die ebenso tiefe wie intensive Mineralität, die man den auf ihnen wachsenden Weinen nachsagt.