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Arinto a.k.a. Arinto de Bucelas

Sehr verkürzt kann man sagen: Der Arinto (a.k.a. Arinto de Bucelas) ist den Portugiesen ihr Riesling. Die beiden weißen Rebsorten sind sich nämlich in ihrer Neigung zu ausgeprägter Säure so ähnlich, dass man lange Zeit sogar eine enge Verwandtschaft vermutet hat. Von deutschen Kreuzfahrern, die die Rebe vom Rhein mit auf die iberische Halbinsel gebracht hätten, war gar die Rede. Bis DNA-Untersuchungen im Jahr 1999 die These von solch gearteten Verwandtschaften widerlegten.

Stattdessen gilt die Region um die im vollständigen Namen benannte, in der Nähe von Lissabon gelegene Ortschaft Bucelas heute als wahrscheinlicher Ursprung der Sorte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie schon im Jahre 1712 – im ersten, jemals in portugiesischer Sprache verfassten weinbaukundlichen Schriftwerk überhaupt. Was nebenbei auch belegt, dass es sich beim Arinto auf jeden Fall um eine sehr, sehr alte Rebsorte handelt.

Der Arinto Roxo – was übersetzt soviel wie purpurner Arinto bedeutet – ist tatsächlich eine Farbmutation der ursprünglich weißen Sorte. Hinter dem Namen Arinto Tinto dagegen verbirgt sich ein anderer guter iberischer Bekannter: der —>Tempranillo. Doch der ist – ganz wie der Riesling – mit dem Arinto nicht verwandt. Auch bei weißen Rebsorten finden sich einige, die Arinto zu Beginn eines ihrer Synonyme tragen aber in keiner verwandtschaftlichen Beziehung stehen. Beispiele hierfür sind —>Bical (a.k.a. Arinto de Alcobaça), —>Loureiro (Arinto Branco) oder —>Malvasia Fina (Arinto do Dão).

Arinto ist eine spät ausbrechende und auch reifende Sorte mit kräftigem Wuchs. Sie bildet sehr kompakte Trauben aus – was sie schnell zur leichten Beute für die —>Botrytis (a.k.a. Graufäule) macht. Ihre Beeren sind klein und säurestark. Arinto zeigt eine gute Resistenz gegenüber Trockenheit und kommt mit unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen gut zurecht. Anfällig ist er aber gegenüber dem Fraß durch Heuschrecken.

Arinto findet sich heute nahezu in allen portugiesischen Weinbau-Regionen. Im Vinho Verde im Nordwesten ebenso wie im südlicheren Alentejo, in Bairrada, im Tejo oder in Lisboa. Rund 5.100 Hektar waren 2016 in Portugal mit der Sorte bestockt. Die Fähigkeit, auch bei großer Hitze noch ausreichend Säure zu bewahren, macht sie zum beliebten Lieferanten von Frische und – meist zitrischer – Frucht in vielen Cuvées. Aber aus Arinto lassen sich auch komplexere Weine mit echter Finesse vinifizieren. Auf den kalkreichen Böden der Ursprungsregion Bucelas beweist die Sorte die Fähigkeit zu Ausbildung von mineralischer Tiefe und Alterungspotential. Weine der gleichnamigen DOC müssen deshalb zu 75 % aus Arinto gekeltert sein (die anderen zugelassenen Rebsorten sind Serical und Rabo die Ovelha).