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Gewürztraminer

Seine hervorstechendste Eigenschaft trägt der Gewürztraminer schon im Namen: nämlich seine ausgesprochen intensive und würzige, zuweilen fast als aufdringlich empfundene Aromatik. Ansonsten gilt für das verbreitetste Mitglied des ebenso riesigen wie uralten —>Traminer- a.k.a. Savagnin-Clans die Devise „same, same – but different“. Denn so deutlich sich der „Gewurz“, wie er im angelsächsischen Raum gern genannt wird, auch von seinen engen Verwandten unterscheidet – in seiner Genetik ist nahezu identisch.

Trotzdem gönnen wir ihm hier einen eigenen Eintrag. Zu bedeutend ist die Sorte, schon allein aufgrund ihrer großen Verbreitung. Wobei das Attribut Sorte eben relativ ist, denn genotypisch (a.k.a vong Erbgut her) handelt es sich eben nicht um eine durch natürliche oder künstliche Kreuzung entstandene eigenständige Sorte, aromatisch – also vong Geschmack her – dagegen allemal.

Stichwort Geschmack: da ist der Gewürztraminer eine ausgesprochene Wuchtbrumme. Sein Motto ist Exzellenz durch Opulenz, er bietet von allem – Geschmack, Aroma, Körper, goldene Farbe – mehr als reichlich. Die Alkoholwerte übersteigen zuweilen für weiße Rebsorten eher ungewöhnliche 14 Prozent. Aber Extrakt und Aroma der Sorte bieten genügend Gegengewicht, um immer noch für einen harmonischen Eindruck zu sorgen. Klar ist aber: dezent geht ganz sicher einfacher. Doch auch an leichtere Varianten haben sich mittlerweile einige Winzer erfolgreich herangewagt.

Die tiefgoldene, zuweilen auch leicht ins kupferne spielende Farbe verdankt der Gewürztraminer dem allerengsten seiner vielen Savagnin-Verwandten, dem Savagnin Rose, a.k.a. Roter Traminer. Der ist ihm ausgesprochen ähnlich – bis auf die expressiven Aromen. Zu denen zählen vor allem Litschi, Bitterorange, sowie Rosen- und Marzipantöne. Um die aromatische Dichte zu unterfüttern und zu stützen wird der Gewürztraminer nicht selten mit einer gewissen Restsüße ausgebaut. Was zudem auch seine ohnehin schon gute Lagerungsfähigkeit zusätzlich erhöht.

Ursprünglich war der Gewürztraminer – wie auch der Savagnin Rose – einmal ausgesprochen anfällig für Virenkrankheiten. Dieses Problem konnte aber durch Züchtung resistenterer Sorten weitgehend behoben werden. Mittlerer Ausbruch und Blüte, späte Reife kennzeichnen den Wachstumsverlauf. Gewürztraminer bildet kleine bis mittlere Trauben mit ebensolchen Beeren aus. Auch der Ertrag ist eher klein bis allenfalls mittelhoch. Die erreichten Mostgewichte sind dagegen beachtlich, die Säure aber eher niedrig – eine Kombination, die Gewürztraminer für den Anbau in südlicheren Gefilden eher ungeeignet macht.

In den Weltanbau-Charts reichte es für den Gewürztraminer im Jahr 2016 mit 12.823 Hektar nicht für einen Platz in den Top 50. Wobei in einigen Erzeugerländern nicht klar scheint, ob auch andere Savagnin-Varietäten miterfasst wurden. In Deutschland sind knapp über 1.000 Hektar im Anbau, Tendenz steigend, in Österreich sind es 284 Hektar für alle Traminer-Arten zusammen. Große Kontingente zur Gesamtsumme steuern auch Frankreich mit 3.320 und Italien mit 1.320 Hektar bei.