Albarese
Es gibt kaum ein Wort, das auf Italienisch nicht besser klingen würde als im Deutschen. Die im mittleren und südlichen Teil des Chianti vorherrschende Bodenart Albarese macht da keine Ausnahme. Wie lahm klingt im direkten Vergleich dazu „verwitterter Sandsteinboden“? So oder so: Albarese ist neben dem —>Galestro die zweite wesentliche Bodenart, die dem Chianti und dem Brunello ihren besonderen Charakter verleiht.
Albareseböden besitzen einen hohen Calciumcarbonat-Anteil und deshalb auch einen recht hohen pH-Wert von in der Regel um die 8. Sie sind also leicht basisch – und damit mittelbar verantwortlich für die typische Säure, die die Sangiovese-Reben gleichsam als Gegen- oder Schutzreaktion auf ihnen ausbilden. Es ist eine karge Bodenart mit ausgesprochen wenig organischen Bestandteilen. Dafür ist der Anteil an – teils recht groben – Gestein um so höher, was für hervorragende Drainage-Eigenschaften sorgt. Als Folge sind auf Albarese wachsende Reben gezwungen, sehr tief zu wurzeln – und deren Weine zeigen deshalb viel Struktur und Mineralität.