Alicante Branco a.k.a. Damaschino
Der Alicante Branco (a.k.a. Damaschino) ist eine alte Rebsorte, die unter verschiedenen Namen im ganzen Mittelmeerraum sowohl als Tafel- als auch als Keltertraube zu finden ist. DNA Untersuchungen aus dem Jahr 2018 zufolge ist sie die Frucht einer sündigen Weinbergsnacht zwischen der —>Hebén und einem unbekannten Vater (a.k.a. Natürliche Kreuzung).
Als Damaschino ist die Sorte erstmals im 19. Jahrhundert auf Sizilien urkundlich dokumentiert. Thesen, dass sie viel früher aus dem arabischen Raum, vermutlich Syrien (Damaschino <—> Damaskus), den Weg nach Westen gefunden hätte, klingen zwar plausibel, haben aber über die Namensähnlichkeit hinaus keinerlei Belege zu bieten. Eine lange vermutete Identität als —>Verdejo-Variante gilt inzwischen als eindeutig widerlegt.
Der Alicante Branco ist fruchtbar und dementsprechend ertragreich. Ausbruch und Reife sind gleichermaßen mittelfrüh, seine Trauben eher groß, bestückt mit mittleren bis großen Beeren. Dünne Beerenhäute sorgen für Anfälligkeit gegenüber der —>Peronospora (a.k.a. Falscher Mehltau), die Trockenresistenz der Sorte ist dagegen hoch. Womit sie sich besonders für den Anbau auf den oft trockenen und/oder sandigen Böden des Mittelmeerraums empfiehlt. Was wiederum die Erklärung für ihr Vorkommen sowohl auf der iberischen Halbinsel als auch auf Sizilien – hier insbesondere im Westen um Marsala herum – liefert.
Im Jahr 2016 wiesen die Welt-Anbau-Charts für Alicante Branco/Damaschino eine Fläche von etwas mehr als 1.600 Hektar aus. Die größten Anbaunationen waren Portugal mit 880 Hektar Fläche, gefolgt von Argentinien mit 532 Hektar.