Cesanese Nostrano
Cesanese Nostrano, auch bekannt unter dem Namen Cesanese Comune ist eine von zwei Varianten der autochthonen Rebsorte Cesanese. Die andere Spielart ist der —>Cesanese d’Affile, der als die etwas hochwertigere Spielart der Cesanese-Familie gilt. Die Aromatik beider Cesaneses wird von Frucht (Maulbeere) und Gewürznoten (Piment) bestimmt, ihre Tannine sind weich und seidig, die aus den Sorten gekelterten Weine meist für den schnellen Verzehr konzipiert. Aber Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Seine Heimat hat der Cesanese-Clan heute im italienischen Latium, ursprünglich könnte er aber auch aus der Toskana stammen. Dort wird er schon um 1600 herum erstmalig urkundlich erwähnt und soll rund um Florenz herum häufig angebaut worden sein. Die Tatsache, dass sich der Name der Sorten-Familie aber mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Gemeinde Cesano in der Nähe von Rom ableitet, spricht jedoch deutlich dafür, dass er auch von dort, also aus dem Latium stammt. Urkundlich nachgewiesen ist er dort allerdings erst seit 1825.
Cesanese Nostrano ist genau wie sein Gegenpart d’Affile spätreifend und gilt als ertragreich. Letzteres allerdings nur dann, wenn er von —>Echten Mehltau (a.k.a. —>Oidium) verschont bleibt. Beide Cesanese Spielarten gelten nämlich als ausgesprochen anfällig für die Pilzinfektion.
Vermutlich ist das einer der Gründe dafür, dass der Anbau der Sorte stark rückläufig ist. Wies die Statistik im Jahr 2000 noch 615 Hektar Anbaufläche allein für Cesanese d’Affile und 477 ha für den Cesanese Comune a.k.a. Nostrano aus, waren es 2016 nur noch 446 Hektar für beide Sorten zusammen.