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Dornfelder

Der Dornfelder ist eine Neuzüchtung. Was der Weinfreund schon an der Tatsache erkennt, dass die 1955 aus Helfensteiner und Heroldrebe zusammengemendelte Sorte über keinerlei Synonyme verfügt. Beim Dornfelder herrscht ebenso erfreuliche wie in Rebnamensfragen seltene Eindeutigkeit. Die frühreifende rote Rebsorte erblickte 1955 in Württembergischen Weinsberg an der dortigen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau das Licht der Welt.

Seine Namen trägt der Dornfelder übrigens nicht nach seinem Schöpfer. Denn der war August Herold, der als Rebenzüchter an der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt die deutschen Weintrinker auch mit dem Kerner beglückt und sein Schaffen und seinen Namen seiner Neuzüchtung Heroldrebe verewigt hat. Seine in Sachen Anbaufläche erfolgreichste Züchtung hat er dagegen einem der Gründerväter seiner Wirkungsstätte in Weinsberg gewidmet: Immanuel August Ludwig Dornfelder.

Ursprünglich war der Dornfelder als sogenannter Deckwein gezüchtet worden. Also als eine Rebsorte, die vor allem den Zweck hat, die Farbe innerhalb einer Cuvée zu vertiefen. Hält man seine sehr hohen Erträge durch entsprechend konsequenten Rebschnitt aber im Griff, können durchaus attraktive sortenreine Weine oder auch geschmacklich relevante Beiträge zu Cuvées entstehen. Dies insbesondere bei älteren Rebanlagen. Neben Farbe und samtig-weichem Tannin zeichnen ihn dann eine nicht zu kräftige Säure und fruchtige Art aus. Das Leitaroma des Dornfelders ist die Sauerkirsche.

Die dicken Beerenhäute der Sorte sorgen neben jeder Menge —>Anthocyanen [Eintrag folgt mit dem Novemberbatch] (a.k.a. rote Farbe) zusammen mit der Lockerbeerigkeit auch für eine erfreulich hohe Widerstandskraft in Sachen Botrytis. In Sachen Frost, Trockenheit und Falschem Mehltau (a.k.a. —>Peronospora) sieht es allerdings deutlich weniger rosig aus. Sortenschutz hat der Dornfelder erst seit 1979, ein Jahr später folgte dann die offizielle Anbauerlaubnis.

Lange ist seine Anbaufläche in Deutschland stetig gestiegen, erst in den letzten Jahren stagnierte sie und ist seitdem sogar ein wenig gefallen. Vor allem in Rheinhessen und der Pfalz ist er als rote Sorte aber auch heute noch sehr beliebt. 2021 waren immerhin noch rund 7 % der deutschen Rebfläche – etwas mehr als 7.100 Hektar – mit Dornfelder bestockt. Kleine, ein- bis zweistellige Hektarflächen finden sich noch in diversen europäischen Ländern und den USA. Insgesamt reicht es so für Platz 89 in den weltweiten Anbaucharts.

Nicht verwechseln sollte man den Dornfelder mit der nur als Färbertraube zur Produktion von Deckwein tauglichen Dunkelfelder, einer Züchtung vom Anfang des 20. Jahrhunderts, die aber erst im gleichem Jahr Sortenschutz erhielt (1980) wie der phonetisch recht ähnlich klingende Dornfelder.