Laubwand-Management
So sorgfältig, wie der Platzwart des Bundesligisten sich um den Rasen im Stadion kümmert, pflegt auch der Winzer das Grün seiner Rebzeilen im Weinberg. Das Laubwand-Management ist neben dem Rebschnitt und der Erziehungsform die dritte zentrale Stellschraube, mit der der Winzer schon im Wingert die Qualität seines späteren Weins bestimmt. Der Begriff Laubwand bezieht dabei sich auf das wie eine Hecke wirkende, durchgehende Grün, dass sich bei der heute üblichen Drahtrahmen- oder Spalier-Erziehung entwickelt.
Zum Laubwand-Management gehört ein Bündel verschiedener Maßnahmen. Der wichtigsten, darunter – dem Entblättern – haben wir hier einen eigenen Eintrag gewidmet. Andere Tools in der Werkzeugkiste zur Laubpflege sind die gewählte Erziehungsform, die Höhe der Laubwand und ihre Ausrichtung zur Sonne. Das regelmässige Befestigen der Fruchttriebe an den Rankhilfen (a.k.a. Heften) gehört ebenso zu einem guten Laubwand-Management, wie das Entfernen unerwünschter Triebe direkt am Rebstock (a.k.a. Wasserschosse) und das Wipfeln oder Gipfeln. So nennen die deutschsprachigen Winzer das Kappen der Triebspitzen zur Stärkung des bis dahin gewachsenen Grüns.
Vor der Ausbildung des Laubs – und damit logischerweise auch vor dem Management der Laubwand – steht der Rebschnitt. Deswegen und wegen seiner eigenständigen Bedeutung für die spätere Weinqualität haben wir ihm hier einen eigenen Eintrag gewidmet.