Minella
Die Minella ist eine alte, autochthone weiße Rebsorte aus Sizilien. Ihre Trauben bilden sichtbar längliche Beeren aus – was auch als Inspiration für ihren Namen vermutet wird: nach „Minna“ einem lokalen sizilianischen Begriff für die weibliche Brust. Ihre Abstammung ist ungeklärt, die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1760.
Minella ist frühreifend und kann meist schon Mitte September – und damit deutlich früher als die meisten anderen sizilianischen Weißwein-Sorten – gelesen werden. Sie wächst hauptsächlich im Südosten der Insel in der Provinz Catania zu Füßen des Ätna, wo sie auch in den DOCs Etna Bianco und Etna Bianco Superiore als Stammspieler der Cuvée-Mannschaftsaufstellung vertreten ist. Nicht selten wächst sie zusammen mit anderen autochthonen sizilianischen Reben wie Nerello Mascalese, Carricante oder Cataratto Bianco im gemischten Satz. Kleinere Bestände finden sich noch in der Provinz Enna im Inselinneren.
Sortenrein ist die Minella nur äußerst selten anzutreffen. Wenn, dann liefert sie aromatische, trockene und kräuterwürzige Weine, die oft ein typisches Aroma nach Anis oder Fenchelsaat zeigen. Die Anbautendenz der Sorte ist – wie leider bei vielen alten autochthonen Sorten der Insel – stark rückläufig. 2016 wiesen die Statistiken gerade einmal noch 19 Hektar mit Minella bepflanzte Rebfläche aus.