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Negramoll

Auf Madeira ist die rote Rebsorte Negramoll eine ziemlich große Nummer. Dort nennt man sie Tinta Negra Mole – was wörtlich übersetzt ungefähr soviel wie die schwarze Sanfte bedeutet. Auf der Insel ist sie die Grundlage von mehr als der Hälfte aller dort produzierten Weine. Ihr Image ist allerdings eher mittelgut. Denn sie gilt als einfacher und nicht ganz so edel wie die anderen für den Madeira zugelassenen Rebsorten wie zum Beispiel die Malvasia oder der Verdelho.

Unter dem Namen Negramoll ist sie auf den Kanaren verbreitet. Auch dort ist sie die meistangebaute Rebsorte. Weiche Tannine, hoher Alkohol und kräftige Aromatik sind ihre Kennzeichen. Oft wird sie mit Kohlensäuremaischung (a.k.a. Maceration Carbonique) zu banal-fruchtiger Ware für Wirkungstrinker verarbeitet. Bei richtigem Anbau kann Negramoll aber auch intensiv würzige Weine von eigenständiger Art und hoher Qualität hervorbringen. Die erinnern mit ihrer typischen Note von weißem Pfeffer dann nicht selten an Blaufränkisch oder Syrah von der nördlichen Rhône.

Negramoll ist eine der vielen Nachkommen der weißen spanischen Leitrebsorte Hebén. In Europa ist ihr Anbau erstmals 1787 urkundlich erwähnt. Ein Dokument aus dem Jahr 1615 lässt einen Anbau der Sorte (unter dem Negramoll-Synonym Mollar) schon zu diesem frühen Zeitpunkt im Lateinamerika (Argentinien, Bolivien, Chile und Peru) vermuten.

Weltweit waren 2016 nur rund 3.000 Hektar mit Negramoll bepflanzt. Mehr als ein Drittel davon wachsen als Mollar (nicht zu verwechseln mit der zwar optisch ähnlichen aber genetisch völlig unterschiedlichen Sorte Mollard) in Peru. Der überwiegende Teil wird allerdings nicht als Wein auf Flaschen gefüllt. Er dient als eine von acht dafür zugelassenen Rebsorten zur Grundlage für die Destillation des peruanischen Nationalheiligtums Pisco.