Spundvoll
Spundvoll nennt der Kellermeister ein Fass, das bis zum Spundloch – und damit vollständig – gefüllt ist. So wird die Kontaktfläche des Weins mit der Umgebungsluft minimiert und eine – außer beim —>oxidativen Ausbau – unerwünschte Reaktion des Weins mit dem Luftsauerstoff (a.k.a. Oxidation) vermieden. Bei der Lagerung im Holzfass gilt allerdings ein eisernes Grundgesetz. Es lautet: Ein bisschen Schwund ist immer. Um das Fass spundvoll zu halten, muss der regelmäßig wieder aufgefüllt werden.
Da in der Kellerwirtschaft in der Regel nur mit spundvollen Fässern und Tanks gearbeitet wird – Ausnahmen wie der Vin Jaune bestätigen die Regel –, verfügt der Kellermeister über eine Vielzahl von Gebinden in unterschiedlichen Größen, um auf die von Jahr zu Jahr unterschiedlichen Ertragsmengen reagieren zu können. Besonders flexibel sind dabei zylindrische Tanks mit sogenannten Schwimmdeckeln. Bei ihnen schwimmt der Deckel tatsächlich oben auf dem Flüssigkeitsspiegel – sie sind dadurch bei jedem Füllstand spundvoll.