Trincadeira Preta a.k.a. Tinta Amarela
Die rote portugiesische Rebsorte Trincadeira Preta (a.k.a. Tinta Amarela), kurz auch einfach nur Trincadeira, gilt im Anbau als ausgesprochen zickige Diva. Sie ist anspruchsvoll und fordert schon beim Rebschnitt die volle Aufmerksamkeit des Winzers. Schenkt man ihr diese Aufmerksamkeit jedoch, belohnt sie die Mühe mit einer Spitzenperformance.
Trincadeira wird unter vielen Synonymen in Portugal angebaut, eines der bekanntesten ist Tinta Amarela – der Name, unter dem sie im Douro auch für den Portwein angebaut wird. Er bedeutet soviel wie schwarz-gelb, was keine Anspielung auf besondere Beliebtheit bei Bienen oder Wespen darstellen soll, sondern auf das Farbenspiel der Trauben mit ihren tiefdunklen, fast schwarzen Beeren und den bei Vollreife gelblich verfärbten Trieben anspielt. Mit der Sorte Trincadeira das Pratas ist die Trincadeira Preta dagegen nicht verwandt.
Ihre genaue Abstammung ist bislang zwar ungeklärt, DNA-Untersuchungen aus dem Jahr 2009 legen aber eine gewisse Verwandtschaft mit den Sorten Ramisco und Sercial nahe. Die Trincadeira gilt als anfällig für Echten Mehltau a.k.a. —>Oidium, —>Botrytis a.k.a. Graufäule und insbesondere für Sauerfäule – dafür aber als ausgesprochen widerstandsfähig gegenüber Hitze und Dürre. Sicher auch einer der Gründe dafür, warum sie sich neben dem im nördlich gelegenen Douro auch in südlicheren Gefilden wie dem Tejo und dem Alentejo größerer Beliebtheit erfreut. Insgesamt waren 2016 in Portugal über 10.000 Hektar Rebfläche mit Trincadeira bestockt, Tendenz steigend. Zweitgrößtes Anbauland ist Südafrika mit einer Gesamtfläche von überschaubaren 15 (!) Hektar.
Entsprechende Ertragsbegrenzung und vollreife Trauben vorausgesetzt, liefert Trincadeira zuverlässig. Aus ihr vinifizierte Weine zeigen einen vollen Körper mit dichter, dunkler Frucht und weichen, runden Tanninen. Typisch sind auch winterliche Gewürztönen wie Zimt oder Nelke. Trincadeira ist gut geeignet für den Ausbau im Holz und ein dankbarer Verschnittpartner in vielen Cuvees – egal, ob im Tejo mit Aragones a.k.a. —>Tempranillo oder wie im Douro oder Dao mit —>Touriga Nacional.