Véraison
Die Véraison ist die letzte Phase im Entwicklungszyklus von Trauben. Die Phase, in der die Trauben ihre physiologische Reife erreichen. Ihr Beginn ist gekennzeichnet durch den Farbwechsel der Beeren. Vom anfänglich uniformen leuchtenden grasgrün hin zum weiten Farbenspektrum der Rebsorten. Von hell- oder gelb-grünen, goldenen bis hin zu zart violetten Tönen bei weißen Sorten und bis zu blauen, violetten oder nahezu schwarzen Tönen bei den roten.
Dieser Farbwechsel erfolgt nicht schlagartig und für alle Beeren gleichzeitig, sondern analog zur Reihenfolge, in der die einzelnen Beeren befruchtet wurden. Zu Beginn der Véraison haben die Beeren der Trauben ungefähr die Hälfte ihrer finalen Größe erreicht. Nun werden sie nach und nach weicher, während gleichzeitig ihr Zuckergehalt stark ansteigt und die Säurewerte sinken. Bedingt durch den Zuckerhalt und den durch ihn bewirkten osmotischen Druck steigt auch die Wassereinlagerung innerhalb der Beere – und damit auch ihr Volumen. Schließlich sind die Beerenhäute so prall gespannt, dass kein Wasser mehr nachströmen kann. Ein genialer Trick der Natur, der die Beeren davor schützt, zu platzen. Denn der Zuckergehalt in der Beere – und damit auch der osmotische Druck – steigt auch jetzt noch weiter an. Auch ein großer Teil der rebsortenspezifischen Primäraromen werden während der Véraison gebildet.