Vegetabil
Wörtlich übersetzt bedeutet vegetabil (a.k.a. vegetal) „pflanzlich“. Wenn der Begriff in der Weinwelt gebraucht wird, dann ist damit eine spezifische Aromen-Familie gemeint. Und zwar in Abgrenzung zu —>animalischen, aber auch zu —>floralen oder auch zu —>fruchtigen Aromen Letztere haben ihre Heimat zwar auch in der Pflanzenwelt – aber sprachliche Logik war noch nie die allergrößte Stärke bei Weinbeschreibungen.
Gemeint sind mit dem Begriff also alle Aromen, die in der Pflanzenwelt zuhause sind und nicht an Blüten oder Früchte erinnern. Also das vom —>Sauvignon Blanc bekannte frisch geschnittene Gras zum Beispiel oder die grüne Paprika des nicht bei völliger Reife gelesenen —> Cabernet Sauvignon. Andere typische vegetabile Aromen sind Töne wie frische¬s Gemüse, Spargel, Eukalyptus, Artischocken, Spargel, Oliven oder auch (grüner) Tee.
Verantwortlich für diese Aromen ist die Gruppe von Molekülen namens —>Methoxypyrazin. Als Komponente im Hintergrund geben die kurz auch Pyrazine genannten Stoffe den Weinen Tiefe, Komplexität und rebsortenspezifische Individualität. Treten sie allerdings zu stark und zu vordergründig auf, wirken sie schnell unangenehm penetrant und sind ein Zeichen für unreifes Traubenmaterial und eine zu frühe Weinlese.