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Esca

Esca – was sich im ersten Moment anhört, wie eine Kartoffelsorte oder Modelabel, ist in Wahrheit eine Rebkrankheit, die sich nicht nur in Deutschland in den letzten 30 Jahren sehr stark verbreitet hat. Dabei ist der Winzerschrecken alles andere als ein Youngster – die Krankheit, die das Holz des Rebstocks befällt, ist nämlich schon seit der Antike bekannt.

Bislang war sie allerdings ein ausgesprochener Warmduscher, der vor allem den Winzern in heißeren Regionen in Italien, Frankreich oder Kalifornien Sorgen bereitete. Was ihre Ursache betrifft, so ist klar, dass es sich – wie so oft bei Rebkrankheiten – um eine Pilzinfektion handelt. Übertragen wird sie höchstwahrscheinlich durch kleinere Verletzungen der Rebstöcke vor allem beim Rebschnitt. Danach wird die Lage aber sofort so unübersichtlich wie die Preisliste eines klassischen Moselwinzers. Mindestens vier bis fünf, nach neuerer Forschung aber vermutlich noch deutlich mehr Pilzarten sind bei dieser Mischinfektion beteiligt.

Die Symptomatik dagegen ist so klar und eindeutig wie der Kopfschmerz nach zu intensiv durchzechter Nacht: Pilztoxine zersetzen das Lignin im Holz der Rebstöcke. Die sich so bildenden typischen weißlichen Zonen im Holz haben Esca auch den Namen Weißfäule eingebracht. Die Blätter befallener Pflanzen bilden mitten im Sommer braune, von gelben Rändern umrandete Flecken, die Beeren bleiben klein und verfärben sich dunkel. Sehr oft sterben die Rebstöcke dann innerhalb von kurzer Zeit vollständig ab.

Neben den klassischen vier apokalyptischen Reitern des Weinbaus – der —>Reblaus, dem Echten und Falschen Mehltau (a.k.a. Oidium und Peronospora) und der ––>Botrytis (a.k.a. Graufäule) ist Esca eine weitere ernsthafte Bedrohung für den Winzer. Eine direkte Behandlung der erkrankten Rebe ist nicht möglich, bei Befall muss das mehrjährige kranke Rebholz radikal bis zu einem gesunden Punkt zurückgeschnitten werden, aber auch dann ist nicht garantiert, dass die Rebe danach symptomfrei bleibt. Ein möglichst sanfter und allzu große Schnittstellen vermeidender Rebschnitt, gilt als gute Prophylaxe. Sind dabei große Schnitte trotzdem unvermeidlich, sollten sie sofort mit einem Wundbehandlungsmittel verschlossen werden. Da warme Temperaturen die Infektion begünstigen, hilft es auch, den Rebschnitt nur bei möglichst kalten Temperaturen durchzuführen.