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Négociant

Wörtlich aus dem Französischen übersetzt, bedeutet das Wort Négociant nicht mehr als Kaufmann oder Händler. Doch wie eigentlich immer, wenn es um die französische Sprache in Bezug auf Essen und Trinken geht, greift die wörtliche Übersetzung deutlich zu kurz.

Im Bordeaux sind die Négociants unverzichtbarer Bestandteil des Handelssystems. Genauso, wie man nicht einfach einen Neuwagen direkt im Werk des Herstellers kaufen kann, kann man auch Cru Classé nicht einfach direkt ab Château erwerben, sondern ist – auch als Einzelhändler – zwingend auf einen Négociant als Zwischenschritt angewiesen. Neudeutsch könnte man auch sagen, die Bordeaux-Chateaus haben den Handel nahezu komplett outgesourct.

In anderen Regionen Frankreichs – wie beispielsweise an der Rhône oder im Burgund – geht die Rolle von Négociants oft noch einen entscheidenden Schritt weiter. Denn sie kaufen die Produktion kleinerer Betriebe auf, denen der Name und/oder das Know How fehlt, die eigenen Weine selbst zu füllen und zu vermarkten. Négociants kaufen dann deren Produktion, um sie mit der anderer Kleinbetriebe zu verschneiden und unter eigenem Namen auf den Markt zu bringen. In den letzten Jahren hat sich die Tätigkeit der burgundischen Négociants gewandelt beziehungsweise erweitert: Während früher hauptsächlich Fässer fertig vergorener Jungweine aufgekauft wurden und nur der finale —>Ausbau im Keller des Négociants stattfand, werden heute zum Teil schon gelesene Trauben aufgekauft, um von der Pressung an Einfluss auf den Wein nehmen zu können.

Eine besondere Differenzierung gibt es in der Champagne. Hier – und nur hier – wird zwischen Négociant distributeur (auf den Flaschen kurz: ND) und Négociant manipulant (auf den Flaschen kurz: NM) begrifflich unterschieden. Der Distributeur kauft fertig produzierte und gefüllte Champagner auf und vermarktet sie unter eigenem Label. Der Manipulant dagegen ist tatsächlich auch Produzent. Er kauft Trauben, Most oder fertige Grundweine. Spätestens die zweite Gärung verläuft dann aber im eigenen Haus. Die meisten großen Champagner-Häuser arbeiten – neben den aus eigenen Flächen stammenden Weinen – auf diese Weise mit zugekauftem Material.