Barbera d’Asti
Qualitativ ist sicher der —> Nebbiolo die führende Rebsorte im Piemont. Nach Anbaufläche dominiert aber der Barbera. Auf rund 60% der Rebflächen wächst die Volksrebe der Region. Kein Wunder – sie ist dort tief verwurzelt. Denn schon seit dem 13. Jahrhundert wird sie hier angebaut.
In 168 Gemeinden der Provinzen Asti und Alessandria wird auf 6.500 Hektar der Barbera d’Asti produziert. Seit 2008 trägt das Gebiet den Status als DOCG. Mindestens zu 90 Prozent muss der Wein aus Barbera bestehen, die restlichen 10 teilen sich der Dolcetto und die eher mittelberühmten Sorten Freisa und Grinolino. 12 Umdrehungen Alkohol sind Vorschrift, dazu mindestens vier Monate Reifezeit. Für einen Superiore liegt die Latte etwas höher: Eine halbe Umdrehung Alkohol mehr muss es sein – also 12,5 Volumenprozent – dazu stattliche 14 Monate Reifezeit, von denen mindestens sechs im Holzfass zugebracht werden müssen.
Beim Stichwort Holzfass: Traditionell ist es das große Holzfass aus Eiche oder auch aus Kastanie. Modernisten packen den Barbera aber auch gern ins Barrique. Da gibt er dann Vollgas – aus dem Aschenputtel wird Piemonts Next Topmodel. Der Barbera profitiert nämlich extrem vom Ausbau im kleinen Holz. Sein relativ niedriger Tanningehalt macht’s möglich. Vor allem die typischerweise recht kräftige Barbera-Säure wird so im Zaum gehalten. Typische Barbera-Aromen sind je nach Reifegrad bei der Lese Kirschen oder auch süße, reife Zwetschgen. Auch Schokolade, Gewürze und Tabak sind typisch. Herbstliche Noten und feuchter Waldboden runden das Spektrum ab.
Für die Barbera d’Asti Superiore existieren drei Subzonen: Barbera Colli Astiani DOCG, Barbera Nizza DOCG und Barbera Tinella DOCG. Andere bekannte Barbera DOCGs sind Barbera d’Alba und Barbera Monteferrato.