Bosco
Die alte norditalienische weiße Rebsorte Bosco ist eine vom Aussterben bedrohte Spezialität. Gerade einmal 50 Hektar Fläche wies die Rebsortenstatistik im Jahr 2016 noch aus. Gepflegt wird ihr Anbau nur noch von wenigen Bewahrern althergebrachter Traditionen, wie beispielsweise der Familie Zoppi, den Betreibern des ligurischen Mikroproduzenten Càduferrà.
Der Bosco ist sehr wuchskräftig und ertragreich, früh- bis mittelreifend und zeichnet sich durch eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber Sauerfäule und —>Peronospora (a.k.a. Falscher Mehltau) aus. Anfälliger ist er dagegen für Echten Mehltau (—> a.k.a. Oidium). Er bildet eher lockere Trauben mit mittelgroßen und dickschaligen Beeren.
Bosco ist neben —>Albarola und —>Vermentino die Hauptrebsorte im legendären ligurischen Strohwein Cinque Terra Sciacchetrà, dem er nach dem Trocknen die Bernsteinfarbe und seine typischen Aromen von Nüssen, Mandeln, Honig und Trockenfeigen verleiht. Außerhalb dieser reinen Dessertwein-DOC ist er noch in kleineren Weißwein-DOCs wie beispielsweise Colline di Levanto zugelassen, wo er sowohl für trockene als auch für komplex-süße Essenzen wie den L’Intraprendente (vom schon erwähnten Mikro-Weingut Càduferrà) verwendet wird.