Direktpressung (a.k.a. Pressurage direct)
Die Direktpressung ist die hochwertigere der zwei klassischen Methoden, mit denen Rosé produziert wird. Bei der Alternative, dem —>Saignée-Verfahren, fällt der Rosé eigentlich nur als Abfallprodukt einer Methode zur Optimierung und Konzentration von Rotwein-Most an. Bei der Direktpressung dagegen ist das gesamte Traubenmaterial ausschließlich für den Rosé reserviert.
Dass so die qualitativ hochwertigeren Weine entstehen ist eigentlich logisch. Das fängt schon damit an, dass man die Trauben zu dem für einen Rosé optimalen Zeitpunkt lesen kann. Denn der ist in der Regel etwas früher als für Rotwein.
Nach der Lese werden die Trauben dann nach verhältnismäßig kurzer -> Maischestandzeit (zwischen 2 und 24 Stunden) abgepresst und anschließend wie ein Weißwein vinifiziert. Auf diese Art Entstehen im besten Fall eher hellere und meist auch leichtere, oft nur zart lachsfarbene Rosé mit viel Frucht, Finesse und begeisternd frischer Säure.
Eine besondere Rolle spielt die Direktpressung bei der Produktion von —> Champagner. Da zwei der der drei Champagner-Rebsorten rot sind, muss hier praktisch sofort nach der Lese gepresst werden, um ungefärbten Most zu erhalten. Nicht verwechseln darf man die Direktpressung aber mit der—> Ganztraubenpressung. Beim Champagner kommen beide Verfahren zwar zusammen, doch die Begriffe bezeichnen dennoch etwas Unterschiedliches. Denn der Begriff der Direktpressung bezieht sich auf den frühen Zeitpunkt, zu dem die Trauben gepresst werden; der der Ganztraubenpressung darauf, dass die Trauben mit Stiel und Stengel in die Kelter kommen.