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Franciacorta

So oder so gilt aber: Der/die Franciacorta ist dem Italiener sein(e) Champagne()r – und das ist auch schon die vielleicht kürzest denkbare Definition zum italienischen Weinbaugebiet. Was je nach Sicht der Dinge albern bis provokant klingt, ist dennoch in vielen Details erstaunlich zutreffend. Allen voran beim großen Ganzen: Denn genau wie die Schaumwein Legende beim Nachbarn ist auch die Franciacorta eine ausschließlich für Schaumweine mit hohem/höchsten Qualitätsanspruch konzipiertes Gebiet. Ein paar Stillwein-Ausnahmen gibt es zwar hüben wie drüben – aber nicht unter der jeweiligen DOP/AOP.

Als – damals noch – DOC existiert Franciacorta seit 1967 und wurde im Jahr 1995 zur höchsten Stufe DOCG upgegradet. Das Gebiet liegt südlich des Lago d’Iseo in der Lombardei und ist ausschließlich für nach der Metodo Classico, also der italienischen Variante der traditionellen Flaschengärung, hergestellte Schaumweine zugelassen. Mit dem Spumante existiert in Italien zwar genau wie mit dem Crémant für die restlichen französischen Weinbaugebiete ein Regelwerk für Schaumweine. Beim Franciacorta ist es aber eben genau wie in der Champagne zusätzlich an eine eng definierte Region geknüpft. In Italien sind es genau 23 Gemeinden in der Provinz Brescia, in denen auf rund 2.800 ha. Fläche die Trauben für den Franciacorta heranreifen.

Geologisch gesehen wächst der Franciacorta auf von der Eiszeit gebildeten Moränen. Die Böden sind arm an Lehm und eher karg, haben dafür aber einen hohen Anteil an Mineralstoffen. Anbau und Vorschriften zur Vinifikation orientieren sich erkennbar an den französischen: Handlese und Ganztraubenpressung sind obligatorisch. Der Mindestdruck für den Brut beträgt 5,5 bis 6 Bar. Die Mindestzeit fürs Hefelager beträgt beim Franciacorta 18 Monate und geht für die Riserva herauf auf mindestens 60 Monate.

Auch ein Blick auf die Rebsorten zeigt erstaunliche Parallelen zu den ungleich berühmteren Bubbles aus Frankreich. MitChardonnay und Pinot Noir sind zwei der drei für Franciacorta zugelassenen Rebsorten auch Hauptsorten beim Champagner. Anstelle der dort am drittmeisten verwendeten Sorte, dem Pinot Meunier, tritt in der Lombardei allerdings der Pinot Bianco (a.k.a. Weißburgunder). Der fristet in der Champagne das Dasein einer Orchideen-Sorte, ist aber immerhin auch dort zur Produktion von Luxusprickel zugelassen. Mit Erbamat hat schließlich auch der Franciacorta so eine Orchideensorte zu bieten. Ihre Verwendung innerhalb der Cuvée ist auf maximal 10% beschränkt. Was aber schon allein deswegen kein Problem sein dürfte, weil sie im Jahr 2016 gerade einmal auf 2 Hektar in der Region angebaut wurde.