Galestro
Auch beim Galestro ist`s mal wieder kompliziert. Denn das ist einmal mehr ein Begriff, der innerhalb der Weinwelt zwei verschiedene Bedeutungen hat:
Zum einen bezeichnet Galestro eine spezielle, fast legendäre Bodenart, die in der Toskana ihre Heimat hat. Sie findet sich insbesondere in den besten Lagen des Chianti und zeichnet sich durch eine Mischung aus Kalk und Blauem Schiefer aus. Aus Perspektive des Winzers ist diese Kombination ein match made in heaven. Der Kalkanteil des Bodens sorgt für frische Säure, der Schiefer – durch die Witterung und Frost meist in viele kleine und kleinste Teile zersplittert – ergänzt das mit Tiefe und Mineralität. In der Kombination können so auf Galestro-Böden Weine von bemerkenswerter Komplexität wachsen.
Zum anderen ist Galestro der Name eines in der Chianti-Region produzierten Weißweins mit IGT-Toscana Status (Indicazione Geografica Tipica). Er besteht zum Hauptteil aus Trebbiano Toscano, dazu kommen Chardonnay, Weißburgunder, Riesling und Vernaccia di San Gimignano. Sein hervorstechendstes Merkmal ist der insbesondere für italienische Verhältnisse bemerkenswert niedrige maximale Alkoholgehalt von 10,5 % vol. Obwohl zu den Mitgliedern des produzierenden Konsortiums große Namen wie Antinori, Frescobaldi oder Ricasoli gehören, ist der Wein selbst aber eher der Abteilung Easy Drinking zuzurechnen.