Loureiro a.k.a Loureira
Loureiro (in Spanien a.k.a Loureira) ist eine hochklassige weiße Rebsorte aus Portugal. Sie ist die zweitwichtigste Sorte für den Vinho Verde, neben dessen Heimat, dem Minho, wird sie auch in den Regionen Douro, Lisboa und Do Tejo angebaut. Im spanischen Galicien ist sie unter dem Namen Loureira oder auch Marqués (a.k.a. Marquez) bekannt.
Entstanden ist sie laut DNA-Untersuchungen höchstwahrscheinlich als die Frucht eines One-Night-Stands im Weinberg zwischen den Partnern Amaral und Branco Escola. Ob oder wie die Sorte Loureiro Tinto mit dem weißen Loureiro in einem Verwandtschaftsverhältnis steht, ist allerdings unbekannt. Innerhalb der Sorte ist die genetische Variabilität recht hoch – ein klares Indiz für die Tatsache, dass der Loureiro schon vor längerer Zeit entstanden sein muss.
Wörtlich übersetzt bedeutet Loureiro im Portugiesischen Lorbeer. Kein Wunder, eine elegant wirkende Lorbeernote ist das zentrale Leitaroma der Sorte. Ebenfalls als typisch sind andere florale Noten wie Linden-, Akazien- und Orangenblüte. Die Frucht wird meist bestimmt von Orange, Pfirsich und/oder grünem Apfel. Die oft eindringliche Intensität der Loureiro-Aromen wird in der Regel durch den Verschnitt mit anderen Sorten wie Alvarhino (a.k.a. Albariño) oder Trajadura gemildert. Trotzdem – der Loureiro wird immer häufiger reinsortig ausgebaut.
Der Loureiro ist frühreifend und gilt als ertragreich, mit schweren, kompakten Trauben. Das macht ihn allerdings auch anfällig für Pilzinfektionen wie Oidium, Peronospora, Botrytis und Phomopsis (a.k.a. Schwarzfleckenkrankheit). Darüber hinaus ist er anfällig für den Befall mit Milben. In Portugal waren 2016 rund 4.400 Hektar mit der Sorte bestockt, in Galizien sind’s knappe 300. Die Tendenz ist in beiden Ländern eindeutig steigend.