Ribolla Gialla a.k.a. Rebula
Sage und schreibe aus dem 13. Jahrhundert datiert die erste urkundliche Erwähnung der weißen norditalienischen Rebsorte Ribolla Gialla. Im Friaul und im benachbarten Istrien war sie im 14. Jahrhundert weit verbreitet. Erst die Reblaus-Katastrophe hat dem ein halbes Millenium später eine Ende bereitet. Aber auch heute wächst die Sorte immer noch im Nordosten Italiens im italienisch-slowenischen Grenzgebiet. Auf der italienischen Seite als Ribolla Gialla, auf der slowenischen meist unter dem Namen Rebula.
Die Herkunft der Ribolla ist nicht hundertprozentig sicher geklärt – DNA-Untersuchungen legen aber die Vermutung nahe, dass sie ein direkter Nachkomme des Gouais Blanc (a.k.a. Weißer Heunisch) ist. Trotz einiger äußerlicher Ähnlichkeit und einigen recht ähnlich klingenden Synonyme ist sie nicht verwandt mit der Soave-Rebe —>Garganega und auch zur Ribolla Nera besteht keine verwandtschaftliche Beziehung.
Ribolla Gialla ist mittelreifend und eher ertragsschwach. Zudem ist sie anfällig für Kleinbeerigkeit (a.k.a. Millerandage). Keine 1.000 Hektar standen 2016 – vermutlich nicht zuletzt deshalb – weltweit noch mit der Sorte in Ertrag. Wie der Name schon vermuten lässt, bringt sie Weine von gelber Farbe, oft mit deutlicher Zitrusaromatik in Begleitung von floralen Noten hervor. In ihrer Heimatregion wurde sie schon immer auch gern eine gewisse Zeit auf der Maische vergoren (a.k.a. Skin Contact). Sicher ein Grund dafür, dass sie in den letzten Jahren auf dem Radar einiger Naturweinfreunde aufgetaucht ist. Inzwischen hat es die Ribolla Gialla sogar bis nach Kalifornien geschafft – wo Jill und Steve Matthiasson mit slowenischen Edelreisern von Naturwein-Pionier Josko Gravner einen bemerkenswerten Ribolla Gialla -->Orangewein erzeugen.