Viosinho
Klasse statt Masse, so lautet die Devise bei der alten autochthonen nordportugiesischen Rebsorte Viosinho. Die weiße Sorte liefert nämlich ausgesprochen geringe Erträge, die sind dafür dann allerdings von bemerkenswert hoher Qualität.
Viosinho ist frühreifend und nur mäßig anfällig für Pilzinfektionen wie echten und falschen Mehltau a.k.a. —>Oidium und ––>Peronospora und —>Botrytis (a.k.a. Graufäule). Er liefert säurestarke, gut alterungsfähige Weine und wird wegen deren intensiver Aromatik zuweilen auch als „portugiesischer —>Sauvignon Blanc“ bezeichnet.
Die genaue Abstammung der Sorte ist noch nicht eindeutig geklärt, die hohe genetische Varianz ihrer heute in den Weinbergen wachsenden Reben deutet darauf hin, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine sehr alte Sorte handelt. Neuere DNA-Untersuchungen deckten gewisse verwandtschaftliche Beziehungen zu Lado, Tinta Francisca und––>Tinta Cão auf. Im Jahr 2016 waren laut Rebsortenstatistik 916 Hektar in Portugal mit Viosinho bestockt. Dies allem voran im Douro – wo der Viosinho auch für den weißen Port verwendet wird – und im Trás-o-Montes. Kleinere Flächen finden sich aber auch im südlicheren Alentejo und auf den Azoren.