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Buschrebe

Ihrer Wesen und ihrer Herkunft nach ist die Weinrebe eigentlich so eine Art Efeu mit Trauben. Denn vor ihrer Kultivierung war sie eine an anderen Pflanzen hochrankende, Lianen bildende Kletterpflanze. Weshalb man ihr im Weinbau auch heute noch als Ersatz für die im Wingert nicht vorhandenen Pflanzen andere Kletterhilfen zur Verfügung stellt. Sei es, wie traditionell an der Mosel, einzelne Stöcke zur —>Einzelpfahl-Erziehung. Oder seien es zwischen zwei Pflöcke horizontal gespannte längere Drähte wie bei der —>Drahtrahmen-Erziehung. Verzichtet man aber auf jede Kletterhilfe und hält die Rebe so in ihrer Entwicklung bodennah, spricht man von Buschreben.

Diese Form der Erziehung wählt man vor allen in heißen und eher trockenen Gegenden. Denn hier geht es weder primär darum, möglichst viel Laubfläche für die Photosynthese zur Sonne hin auszurichten, noch darum, bei eventuellen Regenfällen für ein möglichst schnelles Abtrocknen der Trauben zu sorgen. Erziehungsziel bei der Buschrebe ist ein möglichst sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser und ein möglichst guter Schutz der Trauben vor der in südlichen Gefilden deutlich zerstörerischeren Kraft der Sonne. Lichtschutzfaktor 50 als Erziehungssystem, sozusagen.

Denn um ein Erziehungssystem handelt es sich aber auch hier. Um die Rebe kompakt und das Blätterdach, das sie bildet, möglichst dicht zu halten, werden die sich im Laufe der Jahre bildenden Triebe beim Rebschnitt immer wieder kräftig zurückgeschnitten. Die bekannteste Variante der Erziehung zur Buschrebe ist die Gobelet-Erziehung, der wir wegen ihrer großen Bedeutung im südlichen Weinbau einen eigenen Eintrag gewidmet haben. Im Süden Italiens wird das Erziehungssystem Albarello genannt.

Buschreben haben aber natürlich auch Nachteile. Vor allem die ausgesprochen schlechte Möglichkeit zur Bewirtschaftung mit mechanischen Hilfen ist da zu nennen. Und ganz sicher auch die im Vergleich zu modernen Spalier-Systemen – deutlich niedrigeren Erträge. Trotzdem hat sich die Buschrebe Nischen als Lebensraum bewahrt. Rund um das Mittelmeer ist sie überall da zu finden, wo es heiß und trocken ist. Aber auch im Anjou oder Beaujolais ist sie vereinzelt noch in älteren Rebanlagen anzutreffen.