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Macvin de Jura

Auch, wenn man angesichts des Namens spontan Anderes vermuten könnte: Nein, Macvin ist nicht die Weinsorte, die weltweit in den Schnellrestaurants mit dem großen goldenen „M“ angeboten wird. Ganz im Gegenteil, es ist eine kleine, aber feine regionale Likörweinspezialität aus dem französischen Jura.

Hergestellt wird sie aus sehr süßem Traubenmost, der nur leicht angegoren, dann aber durch die Zugaben von konzentriertem Alkohol in von Marc de Jura (mehr zu dessen Herstellung im —>Eintrag zum Marc allgemein) in der Gärung gestoppt wird. Und das schon sehr lange, denn erste urkundliche Erwähnungen finden sich schon im 14. Jahrhundert. Mit dem Pineau de Charentes im Cognac und dem Floc de Gascogne im Armagnac finden sich auch in anderen französischen Weinbaugebieten vergleichbar hergestellte Liköre.

Die Herstellung des Traditionsgetränks ist heute genauestens geregelt. Als Rebsorten sind nur die im Jura zum Anbau zugelassenen Rebsorten erlaubt. Also —>Chardonnay und —>Savagnin für weißen Macvin und —>Pinot Noir, —>Poulsard und —> Trousseau für roten. Mindestens 4.000 Rebstöcke pro Hektar sind ebenso Pflicht, wie die Tatsache, dass kein Rebstock mehr als 2,5 Quadratmeter Platz zur Verfügung haben darf. Weiter Regelungen gibt es zu Rebschnitt und Ertrag (maximal 6.000 Hektoliter pro Hektar). Der Mindestzuckergehalt zu Lese beträgt 187 Gramm pro Liter, davon müssen nach dem Stoppen durch die Marc-Zugabe immer noch 153 Gramm vorhanden sein.

Der Alkoholgehalt, der nach dem Verschnitt zwischen 16 und 22 Volumenprozent beträgt, stammt also im Wesentlichen nicht aus der Vergärung des Mostes, sondern aus dem zum Stoppen verwendeten Marc. Auch für den sind die Regelungen minutiös. Mindestens 52 Umdrehungen Alkohol sind gefragt, ebenso, wie ein längerer Erholungsaufenthalt von 14 Monaten im Eichenfass vor dem Verschnitt. Das ungefähre Mischungsverhältnis der beiden Komponenten ist zwei Drittel Most und ein Drittel Marc. Der fertige Macvin de Jura muss dann nochmals für mindestens ein Jahr im Eichenfass geparkt werden, bevor er in den Verkauf kommen darf. Stattliche drei Prozent der gesamten Erträge des Anbaugebiets Jura werden insgesamt auf diese Art und Weise verarbeitet und auf die Flasche gezogen.