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Petite Sirah a.k.a. Durif

Schon das „I“ in der zweiten Namenshälfte deutet es an: Mit dem Petite Sirah ist’s irgendwie kompliziert. Obwohl die Sorte manchmal auch mit dem eigentlich zu erwartenden „Y“ anzutreffen ist, beschleicht den erfahrenen Weinfreund sofort der Verdacht, dass sie dann vermutlich wohl mit dem Syrah eher nichts zu tun hat. Was zwar nicht völlig falsch aber gleichzeitig wieder auch nicht ganz richtig ist.

Machen wir es kurz: Bei dem, was heute vor allem in Kalifornien unter den Namen Petite Sirah wächst und vinifiziert wird, handelt es sich in den allermeisten Fällen um die französische Rebsorte Durif. Die heißt nach ihrem Züchter, dem französischen Landarzt Francois Durif, der Ende des 19. Jahrhunderts versuchte, aus der alten Rebsorte Peloursin besonders widerstandsfähige Reben gegen die Peronospora (a.k.a Falscher Mehltau) zu selektionieren und unter seinem Namen zu verbreiten. Er dachte, es handele sich dabei um Klon-Varianten der Ursprungssorte Peloursin. DNA-Analysen aus dem Jahr 2003 brachten dann aber die Erkenntnis, dass es sich bei Durif um eine spontan entstandene Kreuzung handelt. Und zwar zwischen der von Durif selektionierten Peloursin und – große Überraschung – dem Syrah.

Was erklärt, warum die Sorte in Kalifornien, wo sie schon im Jahr 1884 importiert worden war, unter dem Namen Petite Sirah steile Karriere machen konnte. Denn Durif a.k.a Petite Sirah weist durchaus Ähnlichkeiten mit dem zweiten Elternteil auf. Zudem gibt es in Frankreich aber auch eine kleinbeerige Variante des echten Syrah, die unter dem Namen Petite Syrah nach Kalifornien exportiert wurde. Als Resultat fanden sich dort in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dann „Petite-Sirah“-Weinberge, in denen bis zu sechs verschiedene Rebsorten wuchsen.

Heute ist die Lage dagegen klarer: Wenn Petite Sirah draufsteht, ist Durif drin. Die Sorte ist spätreifend und anfällig für Frost, —>Botrytis und Schwarzfäule, dafür aber robust gegenüber Peronospora. Logisch, denn das war ja auch das ursprüngliche Selektionsziel. Die aus Durif gekelterten Weine sind aromatisch, mit kräftigem Tannin und farbintensiv, wenn auch in ihrem Charakter meist von überschaubarer Komplexität. Dafür verfügen sie aber oft über ein bemerkenswertes hohes Alterungspotential. 2016 waren weltweit rund 4.800 Hektar mit Durif bestockt, der bei weitem überwiegende Teil davon in Kalifornien – zum Teil in sehr alten und wurzelechten Anlagen.