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Blauer Portugieser a.k.a. Portugieser

Auf die Frage: „Woher stammt der Blaue Portugieser ganz bestimmt nicht?“, wird der erfahrene, an Rebsorten und ihren Namen interessierte Weinfreund wie aus der Pistole geschossen mit „Portugal!“ antworten. Und Bingo! – recht hat er damit. Die rote Rebsorte Blauer Portugieser stammt nämlich aus der Untersteiermark, einer Region im ehemaligen k.u.k.-Gebiet, und heute in Slowenien gelegen.

Der Name gründet sich zwar tatsächlich auf dem Mythos, dass die Sorte im Jahr 1772 vom österreichischen Botschafter aus Porto mitgebracht und im heimischen Bad Vöslau angepflanzt worden sei – aber DNA-Untersuchungen aus dem Jahr 2016 konnten das eindeutig widerlegen. Und auch schon vorher war länger vermutet worden, dass der Ursprung des Blauen Portugiesers höchstwahrscheinlich im kaiserlichen Österreich-Ungarn liegen müsse – schlicht, weil die Farbmutationen Grüner und Grauer Portugieser nur dort zu finden sind.

Der Blaue Portugieser – den es auch nach Deutschland verschlagen hat und der dort mangels anderer Farbvarianten meist nur den Namen Portugieser trägt – ist frühaustreibend und damit spätfrost-gefährdet, zudem früh- bis mittelreifend. Er ist darüber hinaus in Gesundheitsfragen ein echtes Sensibelchen, anfällig für sowohl Echten als auch Falschen Mehltau (a.k.a. —>Oidium bzw. —>Peronospora) sowie für —>Botrytis (a.k.a. Graufäule), die Rebkrankheit ESCA und die Schwarzflecken-Krankheit. Bleibt er jedoch gesund, stehen auf der Habenseite immerhin verlässlich außerordentlich hohe Erträge.

Die aus dem Blauen Portugieser vinifizierten Rotweine sind meist recht hell, nicht sonderlich säurestark und gelten als von eher überschaubarer Qualität. Wenig Tannin sorgt zudem für ein Lagerpotential, das zwar über dem inzwischen sprichwörtlichen Salatkopf liegt, aber doch von jedem besseren Gouda locker getoppt wird.

In seiner österreichischen Heimat wächst der Blaue Portugieser auf 1.263 Hektar, in Deutschland sogar auf 3.177 Hektar (wo er häufig zur deutschen Rosé-Variante Weißherbst vinifiziert wird). Weitere namhafte Bestände finden sich in ehemaligen k.u.k.-Staaten wie Ungarn, Tschechien, Slowenien oder der Slowakei. Weltweit waren 2016 nicht ganz 6.600 Hektar mit Blauem Portugieser bestockt, was in dem Jahr mit Platz 98 so gerade eben noch für ein Plätzchen in den Top-100 der Weltrebsortencharts langte. Was sich inzwischen aber geändert haben dürfte – denn die Tendenz war damals schon ungebrochen fallend.