Regent
Benannt ist die rote Rebsorte von 1967 nach „Le Régent“, dem größten Diamanten der französischen Kronjuwelen. Für eine Neuzüchtung ist das eine recht ambitionierte Namenswahl. Oder, wie man auch sagen könnte: Ziemlich dicke Hose, auf die der Regent da macht. Völlig zurecht, wie man allerdings in Nachhinein sagen muss. Denn im deutschsprachigen Raum ist der Regent von allen resistenten Neuzüchtungen (a.k.a. —>PiWis) die mit weitem Abstand beliebteste.
Ende der 60er Jahre wurde er vom deutschen PiWi-Pionier Prof. Gerhardt Alleweldt in der Pfalz gezüchtet, die offizielle Rebsortenzulassung zum Anbau für Qualitätsweine kam dann 1996. Inzwischen wird der Regent auf knapp 2.000 Hektar Fläche (Zahlen von 2016) angebaut, der weit überwiegende Teil davon in Deutschland.
Regent ist eine Kreuzung aus Diana – die ihrerseits eine Kreuzung aus—>Silvaner und —>Müller-Thurgau ist, sowie der hybriden Neuzüchtung Chambourcin. Er ist widerstandsfähig gegen Falschen und Echten Mehltau (a.k.a. —>Peronospora und —>Oidium) sowie gegen —>Botrytis und Frost. Insgesamt reduziert er den Bedarf an Pflanzenschutz gegenüber nicht-resistenten Sorten um bis zu 80 Prozent.
Regent ist eine früh bis mittelfrüh reifende Sorte, gilt als wuchskräftig und ertragsstark. Die lockerbeerigen Trauben liefern Moste mit hohen Öchslegraden und tiefer Farbe. Als typische Regent-Aromen gelten Kirsche und rote Johannisbeere. Seine präsenten aber samtigen Tannine machen ihn früh zugänglich, aber gleichermaßen auch geeignet für einen Ausbau mit längerer Reife im —>Barrique.