Tinta Barocca
Die Tinta Barocca gehört zu den Top 3 im portugiesischen Dourotal. Und sie ist damit auch eine der Hauptsorten bei der Produktion von Portwein. Die Sorte ist frühreifend und ertragreich. Ihre Dickschaligkeit sorgt dazu für kräftige, extraktreiche und farbintensive Weine, ihr hoher Zuckergehalt für ordentlichen alkoholischen Wumms. Sie gilt allerdings als recht empfindlich gegen Hitze, zudem anfällig für die drei großen Plagen im Weinbau: Botrytis sowie Peronospora a.k.a. falscher Mehltau und Oidium a.k.a. echter Mehltau.
Die Tinta Barocca ist das natürlich im Weinberg gezeugte Kind der stolzen Eltern Marufo und Touriga National. Nicht ganz 5.000 Hektar sind weltweit mit ihr bestockt, rund 95 % davon stehen in Portugal. In den weltweiten Rebsortencharts reicht das nicht mal für einen Platz in den Top 100. Außerhalb Portugals findet sich Tinta Barocca vor allem in Südafrika, kleinere Flächen gibt es noch in Australien, Chile und der Schweiz.
Normalerweise wird die Sorte als – zuweilen eher rustikaler – Teamplayer mit besonderen Aufgaben in Sachen Farbe und Körper in Cuvées eingesetzt. Seltener findet man sie rebsortenrein ausgebaut. In den Händen eines Ausnahme-Winzers können aus ihr jedoch Tropfen von beachtlicher Eleganz und Komplexität entstehen. Sie kombinieren ausgeprägte Aromen von roten Früchten Kirsche, Brombeere mit frischer Säure und – bei geeigneten Böden – steiniger Mineralität.