Basiswein a.k.a. Gutswein
Der Basiswein ist der Ford Fiesta der Weinwelt – der günstige Einstieg ins Produktsortiment eines Winzers oder Weinguts. In ihm steckt aber trotzdem schon das grundsätzliche Wesen und viele der Vorzüge seiner Herkunft. Weshalb auch nicht wenige Weinfreunde meinen, dass sich die wahre Qualität eines Weinguts nicht (nur) in dessen Spitzenerzeugnissen offenbart, sondern gerade eben auch in den Gutsweinen; denn die grundsätzliche Philosophie des Winzers, sein Ethos und die Sauberkeit, mit der er seine Weine produziert, zeigt sich schon bei den Basisweinen so klar und ungeschminkt, wie nirgends sonst in der Produktpalette.
Der Basis- oder Gutswein ist sozusagen die Visitenkarte eines Winzers. Von der Weinkritik und den stets nach neuen Highlights, Sensationen und Punktewundern strebenden Wein-Snobs wird diese unterste Stufe der Qualitätspyramide trotzdem oft nicht ernstgenommen. Meist zu Unrecht. Und für den Winzer sind die Basisweine ohnehin fast immer von existentieller Bedeutung. Zwar günstig im Preis, aber durch die hohe Flaschenzahl ein wichtiger, nicht selten sogar der entscheidende Beitrag zum Gesamtumsatz des Guts. Ohne den Beitrag, den die Basisweine zu den Erlösen eines Weinguts leisten, wären viele Spitzenweine nicht oder nur zu dramatisch höheren Preisen produzierbar.
Eine zweite Bedeutung hat das Wort Basiswein im Zusammenhang mit Cuvées. Hier bezeichnet es den Wein, der den Charakter der Mischung bestimmt. Meist also den mit dem höchsten Anteil innerhalb der Cuvée. In diesem Sinne ist im Bordeaux am linken Ufer der Gironde meist der —>Cabernet Sauvignon der Basiswein, während das am rechten Ufer fast ausnahmslos ein Merlot ist.
Espumante 3B Blanc de Blancs - Brut Nature
Filipa Pato & William Wouters